Dell, Apple und Asus preschen im wachsenden PC-Markt voran

Fast 71,9 Millionen Rechner wurden im zweiten Quartal 2008 rund um den Globus verkauft. Laut vorläufigen Zahlen der Marktforscher von Gartner nahm der Absatz im Vergleich zur Vorjahresperiode damit um 16 Prozent zu – im vorangegangenen Quartal lag das Plus lediglich bei 13 Prozent. Während Apple in den USA überdurchschnittlich zulegte und Asus in der Region EMEA glänzte, konnte Dell weltweit den Abstand zu Hewlett-Packard wieder verkürzen.

Erneut waren Notebooks die wesentliche Triebfeder des Aufschwungs. Allerdings wurde die Entwicklung von einem deutlichen Verfall der durchschnittlichen Verkaufspreise mobiler Rechner begleitet, wie Mika Kitagawa, Analyst der Gartner Client Computing Markets Gruppe, betont. Mittel- bis langfristig könne diese zu einer weiteren Konsolidierung des Anbieterfeldes führen, wenn die großen Notebookhersteller ihre Marktmacht im Verdrängungswettkampf ausspielen.

Die Preiserosion habe den Herstellern vor allem in Nordamerika und Europa zu einer deutlichen Absatzsteigerung verholfen, von der insbesondere Dell profitierte. Laut Gartner erzielte der Hersteller im zweiten Quartal in Folge ein Verkaufsplus von über 40 Prozent bei Notebooks, wobei sich Dells Vorstoß in indirekte Vertriebskanäle wie den Einzelhandel ausgezahlt habe. Insgesamt konnte der texanische Anbieter seine Verkaufszahlen weltweit um fast 22 Prozent auf rund 11,2 Millionen Stück steigern. Der Marktanteil kletterte dadurch um knapp ein auf 15,6 Prozent und liegt nun nur noch 2,5 Prozent unter jenem des Marktführers Hewlett-Packard.

Auch HP verzeichnete mit einem Plus von 17,1 Prozent noch überdurchschnittliches Wachstum und konnte seine Spitzenposition ebenso festigen wie Acer seinen dritten Rang vor Lenovo. Mit einer Steigerung um fasst 30 Prozent gelang unterdessen Toshiba das weltweit höchste Wachstum unter den fünf größten Herstellern.

In den USA glänzte erneut Apple mit der signifikantesten Absatzsteigerung. Dank eines Plus von über 38 Prozent schob sich der Mac-Hersteller vorbei an Acer auf Rang drei auf dem US-amerikanischen Markt, der insgesamt lediglich 4,1 Prozent wuchs. In Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) registrierten die Gartner-Analysten hingegen ein Plus von 23,5 Prozent und damit das höchste Wachstum weltweit. In den vergangenen fünf Jahren seien die Verkaufszahlen in der Region erst einmal um mehr als 20 Prozent gewachsen, betonte Ranjit Atwal, Analyst der Gartner Client Computing Markets Gruppe EMEA.

Dank einer Absatzsteigerung von fast 160 Prozent gelang Asus erstmals der Sprung unter die Top-5-Hersteller in Europa. Der taiwanische Anbieter konnte vor allem mit seinen Billig-Notebooks der EeePC-Serie erfolgreich das Interesse der Käufer wecken und insgesamt mehr als 1,2 Millionen Systeme absetzen. Asus' Marktanteil verdoppelte sich im Quartalsvergleich auf 5,6 Prozent – damit schob sich der Hersteller vor Fujitsu Siemens Computers auf Platz fünf der Rangliste in der Region EMEA.

Top-5-Hersteller im PC-Markt weltweit, Q2-2008 (Stück in Millionen)
	Stück Q2-2008	Marktanteile Q2-2008	Stück Q2-2007	Marktanteile Q2-2007	Veränderung Q2-2008 zu Q2-2007
Hewlett-Packard	13,03	18,1 %	11,13	18,0 %	17,1 %
Dell	11,20	15,6 %	9,19	14,8 %	21,9 %
Acer	6,75	9,4 %	5,68	9,2 %	18,9 %
Lenovo	5,58	7,8 %	4,89	7,9 %	14,2 %
Toshiba	3,14	4,4 %	2,43	3,9 %	29,2 %
Andere	32,16	44,8 %	28,65	46,2 %	12,3 %
Gesamtmarkt	71,86	100 %	61,96	100 %	16,0 %
Quelle: Gartner 2008

(map)