Deutscher PC-Hersteller Krystaltech Lynx steht vor dem Aus

Der Reutlinger PC-Hersteller und Distributor Krystaltech Lynx hat gestern einen Insolvenzantrag gestellt. Während die PC-Marke Lynx unter dem Dach der Tübinger Transtec AG weitergeführt werden soll, ist das Schicksal der Handelssparte offen.

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Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit hat die Krystaltech Lynx Europe GmbH beim Amtsgericht Tübingen Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Der PC-Hersteller und Distributor aus Reutlingen reagiert damit nach eigener Aussage auf den dramatischen Umsatzrückgang im Handelsgeschäft in den vergangenen sechs Monaten. Schon im Geschäftsjahr 2005 musste Krystaltech Lynx einen Umsatzeinbruch von 248 auf 177 Millionen Euro hinnehmen. Ende Mai 2006 kündigten die Hausbanken dann die Kreditlinien.

Das Geschäft mit der eigenen PC-Marke Lynx habe sich dagegen weiter positiv entwickelt. In den ersten fünf Monaten des Jahres sei ein Zuwachs des Umsatz von 40 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum erzielt worden. Mit der Tübinger Transtec AG sei daher auch eine Übernahmevereinbarung für den Geschäftsbereich Lynx getroffen worden, der dem Insolvenzverwalter Wolfgang Hauser vorgelegt wird.

Transtec will die PC- und Server-Marke Lynx künftig über seinen Distributor Triple Stor vertreiben. Ergänzend zum bestehenden Portfolio von Speichersystemen will Triple Stor seinen Kunden aus dem Fachhandel dann auch die Rechner anbieten. Krystaltech hofft, dass dadurch ein Großteil der 126 Arbeitsplätze gesichert werden kann. Zahlreiche Neuaufträge, die Lynx in den vergangenen Wochen und Monaten gewinnen konnte, sollten nach Einschätzung der Geschäftsleitung eine unmittelbare Fortführung der Rechnerproduktion sicherstellen.

Zur möglichen Zukunft der Endkundenmarke Cebop, unter der Krystaltech Notebooks, MP3-Player und beispielsweise den Mini-PC scope über den Retail vermarktet, liegen noch keine Informationen vor. (map)