Drogendeals per iOS-App
Ein US-College-Student soll versteckte Funktionen in einer iPhone-Anwendung verwendet haben, um Geschäfte mit Crystal Meth und Kokain abzuwickeln.
Ein 18jähriger soll in den USA einen schwunghaften Rauschgifthandel über eine iPhone- und iPad-Anwendung betrieben haben. Über eine entsprechende Anklage der US-Staatsanwaltschaft für den nördlichen Distrikt Kaliforniens berichtet AppleInsider. Der Student an der University of California in Santa Cruz namens Colin Riley H. soll laut den Gerichtsunterlagen eine Anwendung namens "Banana Plug" programmiert haben. Sie sieht auf den ersten Blick wie ein harmloses (wenn auch bizarres) Casual-Game aus, in dem es um "Bananen und Stecker" zu gehen scheint.
"Wir haben alles, was Sie wollen"
In der App, die mit dem Slogan "We have all you want" ("Wir haben alles, was Sie wollen") beworben wurde und erstaunlicherweise aktuell noch in Apples App Store bereitsteht, sollen sich jedoch versteckte Funktionen befunden haben, die Nutzern das Bestellen von Methamphetamin, Kokain, Ecstasy sowie psychoaktive Pilze erlaubten. Zudem seien "spezielle WĂĽnsche" auch fĂĽr andere Drogen anmeldbar gewesen.
Laut der Anklage setzte H. das Werkzeug für Drogendeals mindestens zwischen dem 7. und 28. November 2018 ein und versorgte dabei örtliche Kunden im Raum Santa Cruz – insbesondere andere Studenten. Er soll Werbung für "Banana Plug" in Form von Postern gemacht haben. Auf diese wurden wiederum Ermittler des amerikanischen Ministeriums für Heimatsicherheit aufmerksam, die dann insgesamt vier vorgebliche Ankäufe über die App durchführten – inklusive Kommunikation mit H. via Snapchat. Dieser wurde Mitte Februar festgenommen, bevor es zur Geldübergabe für das letzte Drogengeschäft kam.
Apple: Drogenhandel verboten
"Banana Plug" soll erstmals im Oktober im App Store aufgetaucht sein und wurde zuletzt im November aktualisiert. Der Name der Anwendung soll laut AppleInsider eine Mischung aus dem Maskottchen der University of California Santa Cruz, der Bananenschnecke (Banana Slug), und dem Slangbegriff "Plug" für Drogendealer gewesen sein. Wie die Deals über die App konkret abliefen, ist noch nicht durchgedrungen – möglicherweise wurde das "Feature" aber zwischenzeitlich deaktiviert. H. hat sich nicht nur strafbar gemacht – "Banana Plug" verstößt auch gegen Apples App-Store-Richtlinien. In diesen steht explizit, dass illegale Drogen nicht gehandelt werden dürfen. (bsc)