"Enterprise 2.0"-Konzepte sollen Firmenwissen bündeln

Wikis, Blogs und Kurznachrichtendienste finden auch in Unternehmen immer öfter Anhänger – mit offenem Ausgang.

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Der Wandel ist zwar noch jung, aber grundlegend: In den letzten Jahren wurde das Internet sozial. Unter der Überschrift "Web 2.0" hielt ein neues Denken Einzug ins World Wide Web – aus bloßen Konsumenten von Inhalten wurden zunehmend aktive Teilnehmer, die ihr Wissen und ihre Erfahrungen in Weblogs und Wikis mit der ganzen Welt teilen wollten. Inzwischen versuchen immer mehr Unternehmen, solche "Social Software" auch in ihrem Mikrokosmos einzusetzen. "Enterprise 2.0" nennt sich die Idee, Wissensmanagement, interne und externe Kommunikation sowie das Projektmanagement nach dem Vorbild des "Mitmach-Internets" zu organisieren.

Vorreiter war die IT-Branche, schreibt Technology Review in einer aktuellen Analyse zum Thema in seiner Online-Ausgabe, mittlerweile sei das Thema auch für andere Bereiche interessant wie etwa Energieversorger, Medien- und Elektronikunternehmen. Nach einer Studie des IT-Branchenverbandes Bitkom nutzt schon mehr als die Hälfte der deutschen Unternehmen die Technologien des Web 2.0, und die Mehrzahl dieser Firmen will in Zukunft noch stärker auf Blogs und Wikis setzen, auch wenn die Vorteile sich nicht immer sofort erschließen.

Beim Kommunikationsspezialisten Alcatel-Lucent beispielsweise verwenden die Mitarbeiter seit rund zwei Jahren Blogs und Wikis im Intranet des Unternehmens, um jenseits der klassischen Hierarchien und Dienstwege Informationen auszutauschen oder Entscheidungen vorzubereiten. "Die Blogs haben sich organisch entwickelt", erinnert sich Regina Wiechens-Schwake, Vice President Communications. "Es begann damit, dass einzelne Führungskräfte gebloggt haben. So hat etwa ein Geschäftsbereichsleiter seine Kommunikation umgestellt und alles Wichtige in seinen Blog geschrieben, statt es per E-Mail zu verteilen."

Das sei effektiver gewesen, weil er weniger Nachrichten verschicken musste und alle Adressaten bei der Diskussion immer auf dem gleichen Stand waren. "Es erforderte allerdings auch ein Umdenken der Mitarbeiter, da sie sich die Informationen aus eigener Initiative holen mussten und nicht mehr automatisch zugesandt bekamen", sagt Wiechens-Schwake.

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(bsc)