Folge der Übernahme: Idera entlässt offenbar viele Travis-Mitarbeiter

Schon sehr kurze Zeit nach der Übernahmen verlieren anscheinend etliche Mitarbeiter der Firma hinter dem Continuous-Integration-System Travis CI den Job.

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Folge der Übernahme: Idera entlässt offenbar viele Travis-Mitarbeiter
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

Keinen Monat ist es her, dass Idera, ein Softwareunternehmen mit Schwerpunkt auf Systemen und Anwendungsverwaltungssoftware für Windows- und Linux-Server, die Firma hinter dem gehosteten Continuous-Integration- und -Deployment-System Travis CI übernommen hat. Nun scheint es bereits eine große Entlassungs- beziehungsweise Abwanderungswelle unter den Travis-Angestellten zu geben.

Bei der Übernahme seitens Idera hieß es noch, dass man beeindruckt sei von dem, was die Travis-Leute aufgebaut hätten, und sich dafür einsetzen wolle, Projekte zum Beispiel der Travis Foundation wie den Rails Girls Summer of Code, Diversity Tickets, Speakerinnen und Prompt zu stärken. Nun hat es den Anschein, dass die Unternehmenskulturen vielleicht doch nicht so recht zusammenpassen. Zumindest lässt das die Flut der Twitter-Tweets unter dem Hashtag TravisAlums erahnen. Dass die Travis-Entwickler und ihre Kollegen über die vergangenen Jahre einen guten Job gemacht haben müssen, verraten hier die vielen Angebote anderer zum Teil bekannter Unternehmen zu, die nun den Job-Suchenden gemacht werden

Letztlich erinnern die jetzigen Ereignisse in Ansätzen an eine frühere Idera-Übernahme: Im Herbst 2015 hatte das Unternehmen Embarcadero, den Entwickler von Tools wie Delphi und C++Builder übernommen. Und auch hier knirschte es wohl in der Folge im Gebälk: Zuerst kehrte der langjährige Delphi-Chefentwickler der Entwicklungsplattform den Rücken, dann wurde ein Entwicklungsstandort in Spanien geschlossen und schließlich verabschiedete sich auch Delphi-Ikone David "I" Intersimone.

Travis CI ist ein gehostetes Continuous-Integration- und -Deployment-System, das unter anderem bei IBM, Zendesk, Heroku, Twitter und Facebook eingesetzt wird. Das Produkt selbst gibt es seit 2013, offenbar rund 700.000 Anwender setzen es weltweit ein. Es hat seine Ursprünge in Berlin. (ane)