Fujitsu Siemens verliert deutlich im europäischen PC-Markt
Knapp 22 Millionen Rechner wurden laut IDC im zweiten Quartal 2008 in Europa, dem Nahen Osten und Afrika verkauft. Antriebsfeder fĂĽr das Marktwachstum sind jedoch ausschlieĂźlich die steigenden Absatzzahlen bei Notebooks, das Desktop-Segment stagniert.
Knapp 22 Millionen Rechner wurden laut IDC im zweiten Quartal 2008 in Europa, dem Nahen Osten und Afrika verkauft. Antriebsfeder für das Marktwachstum sind jedoch ausschließlich die steigenden Absatzzahlen bei Notebooks, das Desktop-Segment stagniert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal kletterten die Verkaufszahlen insgesamt um 24,4 Prozent. Bei stationären PCs registrierten die Marktforscher nur ein marginales Plus von 0,7 Prozent auf 9,7 Millionen Stück.
Um beachtliche 53,5 Prozent schnellten jedoch die verkauften Notebook-Einheiten in die Höhe. Mit 12,2 Millionen Stück machen die mobilen Rechner inzwischen fast 58 Prozent des gesamten Rechnermarktes in der Region EMEA aus. Im Privatkundensegment liegt der Notebook-Anteil sogar schon bei nahezu 75 Prozent. Während in Deutschland immer noch nur gut 53 Prozent der gewerblichen Käufer zum Notebook greifen, stieg der Anteil unter den Endkunden inzwischen auf deutlich über 70 Prozent – verglichen mit dem ersten Quartal des laufenden Jahres.
Von der anhaltend wachsenden Nachfrage nach mobilen Rechnern profitierten laut IDC vor allem Hersteller wie Asus und Toshiba, aber auch Apple, Sony und Samsung, die allesamt aufgrund wachsender Notebook-Absätze zulegen konnten. Nicht zuletzt Dank des Erfolges der Eee-PC-Serie konnte Asus seinen Marktanteil gegenüber dem zweiten Quartal 2007 deutlich steigern und sich vor Lenovo und Fujitsu Siemens Computers (FSC) nun auf Rang 5 platzieren – im Notebook-Segment nimmt Asus sogar Rang 4 ein. Auch Toshiba machte nach einer Absatzsteigerung von mehr als 70 Prozent Boden gut und ist nun viertgrößter PC-Hersteller in der Region EMEA vor Lenovo. Unter den Top 3 konnte sich Acer am deutlichsten steigern und sich als Nummer 2 im Markt hinter Hewlett-Packard etablieren.
Als einziger der 10 größten Hersteller musste FSC Einbußen hinnehmen. Nach Einschätzung von IDC litt der Anbieter primär unter der verzögerten Neueinführung von Produkten, die nun für die kommenden Wochen anstehen. Der Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kostete FSC auch Marktanteile – der Hersteller rutschte europaweit auf Rang 7 ab, konnte jedoch seine Spitzenstellung in Deutschland noch verteidigen. FSC-Chef Bernd Bischoff räumte kürzlich allerdings ein, dass sich der Konzern auf ein schwieriges Geschäft 2008 einstellen müsse. Dabei kommt verschärfend hinzu, dass FSC zu den wenigen Herstellern gehört, die nicht weltweit vertreten sind – und damit auch nicht von wachstumsstärkeren Regionen profitieren können. (map)