"Horizon 2020": EU investiert 80 Milliarden in Forschung und Innovation
Die EU-Kommissarin fĂĽr Wissenschaft und Forschung hat das Programm "Horizon 2020" vorgestellt, das die ForschungsmaĂźnahmen der EU bĂĽndeln soll und Mittel von insgesamt 80 Milliarden Euro zur VerfĂĽgung stellt.
Mit rund 80 Milliarden Euro will die EU in den Jahren von 2014 bis 2020 Forschung und Innovation in der Gemeinschaft fördern. Das sieht der Entwurf des neuen Rahmenprogramms "Horizon 2020" vor, den die Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Máire Geoghegan-Quinn, jetzt vorlegte. Fast ein Drittel der Summe, 24,6 Milliarden Euro, soll in diesem Zeitraum in die Wissenschaft fließen; zur "Sicherung der industriellen Führungsposition in der Innovation" sind 17,9 Milliarden Euro vorgesehen.
"Horizon 2020" bündelt erstmals alle Forschungs- und Innovationsmaßnahmen der EU in einem einzigen Programm. Zur Bewältigung von sechs zentralen Entwicklungsfeldern – "Gesundheit, demografischer Wandel und Lebensqualität", "Ernährungs- und Lebensmittelsicherheit", "marine und maritime Forschung", "sichere, saubere und effiziente Energie", "intelligente, umweltfreundlicher und integrierter Verkehr", "Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Rohstoffe" sowie "integrative, innovative und sichere Gesellschaft" – will die Kommission 31,7 Milliarden Euro aufbringen. Mit knapp 6 Milliarden Euro soll Forschung und Entwicklung in den Schlüsseltechnologien Photonik, Mikro- und Nanoelektronik, Nanotechnologie, neue Werkstoffe, Biotechnologie sowie der Produktionstechnik gestärkt werden.
Die Finanzierung für das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT), in das seit der Gründung 2008 bisher 309 Millionen Euro flossen, soll nach dem Willen der Kommission deutlich aufgestockt werden; für den Zeitraum von 2014 bis 2020 veranschlagt sie ein Budget von 2,8 Milliarden Euro. Die Mittel, mit denen der 2007 gegründete European Research Council (ERC) Spitzenforschung in Europa fördert, werden um 77 Prozent auf 13,2 Milliarden Euro erhöht.
Dem vorangegangenen 7. Forschungsrahmenprogramm für die Jahre 2007 bis 2013 stellte Brüssel insgesamt 54,4 Milliarden Euro zur Verfügung. Der Kommissionsvorschlag für das Nachfolgeprogramm steht jetzt im Rat und im Europäischen Parlament zur Beratung an und soll im kommenden Jahr verabschiedet werden. (vbr)