IT-Gipfel: Bundeskanzlerin dankt der IT-Branche

Auf dem vierten Gipfeltreffen von Politik und IT-Industrie lobte Regierungschefin Angela Merkel (CDU) den Beitrag der Branche in wirtschaftlich schweren Zeiten. Wichtig sei der weitere Ausbau der Breitbandversorgung.

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  • Detlef Borchers

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf dem vierten IT-Gipfel in Stuttgart am heutigen Dienstag der ITK-Branche dafür gedankt, in besonders schwierigen Zeiten den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten. Sie lobte die Fortschritte beim Breitband-Ausbau, den geplanten Aufbau einer digitalen Bibliothek und den Dauerbrenner elektronische Gesundheitskarte. Und sie beschäftigte sich mit den Netizens.

Das vierte Gipfeltreffen, das die Bundesregierung zusammen mit dem IT-Verband Bitkom veranstaltet, ist eine seriöse Veranstaltung der Schlips- und Jackett-Träger. Ob SAP, ob Telekom – die klassische Industrie prägt unverkennbar das Bild des Gipfels. Die Welt der Start-ups und der sozialen Netzwerke hat sich nicht eingefunden, sieht man vom künstlichen Rotschopf Sascha Lobos ab, dem begnadeten Selbstvermarkter einer "Riesenmaschine". Dennoch ging es auf diesem Gipfel auch um die Nerds und Netizens, für die das Internet längst Alltag ist: "Die Natives der digitalen Welt, die einen eigenen Stolz entwickelt haben, sprechen von einem besonderen Gefühl, im Internet zu sein", sagte die Kanzlerin und warnte vor der Gefahr einer gespaltenen Gesellschaft.

Bundeskanzlerin Angela Merkel meint, das Internet dürfe "kein Raum sein, in dem alles verboten ist".

(Bild: Detlef Borchers)

Deshalb müssten breite Teile der Bevölkerung die Chance haben, an diesem digitalen Leben teilzunehmen. Entscheidend sei hier der weitere Ausbau der Breitbandversorgung und die Sicherung des Netzes für technisch eher Unbedarfte. "Das Internet ist nicht ein Raum, in dem man alles darf. Aber es darf auch kein Raum sein, in dem alles verboten ist", erklärte Merkel. Vielmehr müsse man offen für technische Entwicklungen sein und dürfe keine Schranken aufbauen. "Die Menschen müssen selbst wissen, wie sie sich im Internet schützen können, dafür muss es Angebote geben."

Neben dem Jugendschutz und der Qualifikation von Erziehern nannte Merkel in ihrer Rede als herausragende Beispiele für Schutzmechanismen die sichere DE-Mail und den elektronischen Personalausweis für sichere Geschäfte. Beide Projekte seien auf vergangenen IT-Gipfeln angestoßen worden. Als Beispiele für die besondere Attraktivität des Internet mussten die geplante digitale Bibliothek und die die digitale Patentrecherche herhalten.

Die elektronische Gesundheitskarte wurde von der Bundeskanzlerin als Dauerbrenner gelobt. "Unser Gesundheitsminister hat sie auf den Prüfstand gestellt und nun fängt die Gesundheitskarte mit ganz praktischen Dingen an, wie dem elektronischen Austausch der Arztbriefe", erklärte Merkel ohne zu erwähnen, dass für solche Datendienste allein der elektronische Heilberufsausweis gebraucht wird.

Schließlich forderte sie die IT-Branche auf, jungen Absolventen eine Chance zu geben und einzustellen. "Es ist wunderbar, dass es diese Gemeinschaftsarbeit von Politik und Privat gibt", lobte die Kanzlerin den IT-Gipfel, "Dafür möchte ich ein ausgesprochenes Dankeschön aussprechen, dass dies in der deutschen Industrie möglich ist."

Zum 4. IT-Gipfel 2009 siehe auch:

(vbr)