Insolvente E&K Data AG macht als GmbH weiter

Der Viersener Spezialdistributor hatte im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden müssen. Über einen Verkauf an die Speer Data GmbH soll der Geschäftsbetrieb und ein Großteil der Belegschaft gerettet werden.

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Zum 2. Januar 2009 hat die Speer Data GmbH alle wesentlichen Geschäftseinheiten der E&K Data AG aus Viersen übernommen, die im September vergangenen Jahres Insolvenz beantragen musste. Die auf CD/DVD-Duplizierautomaten der Hersteller Microboards, Primera und Teac spezialisierte Speer GmbH gehörte zum erweiterten Firmenkonglomerat des Viersener IT-Distributors und wird ebenfalls vom E&K-Chef Thomas Everschor geführt. Das bisherige Portfolio von Speer wird in die neue Gesellschaft überführt, die künftig unter dem Namen E&K Data GmbH firmiert und ihren Sitz am Gewerbering 31 in Viersen hat, wo bisher schon das Logistikzentrum stand.

Neben Everschor bleibt auch Peter Stelter Geschäftsführer von E&K Data – Frank Reichert und Robert von der Ruhr ergänzen die neue Unternehmensleitung. Von den ursprünglich 35 Mitarbeitern sollen 20 Festangestellte bleiben, die sich auf die Bereiche Verkauf, Service, Logistik und Projektmanagement verteilen. Der Distributor will sich künftig wieder gezielt auf seine Stärken in Sachen Beratung, Service und Verkauf von Speicherlösungen konzentrieren und dabei nach dem Motto "weniger ist mehr" agieren. "Wir werden nicht mehr jeden Artikel auf Kundenwunsch in unser Angebot aufnehmen – wir lassen den Fachhandel nicht im Stich", versichert Geschäftsführer Stelter.

Das Portfolio von E&K Data wird sich auf Speicherprodukte von Herstellern wie Freecom, Fuji, Iomega, LG Electronics, Sony Optiarc und Teac konzentrieren, mit denen der Distributor zum Teil langjährige Vertriebspartnerschaften unterhält. Noch zur CeBIT 2008 zählte E&K zu den eigens von Iomega ausgezeichneten Großhändlern hierzulande. Die in den vergangenen Jahren praktizierte permanente Erweiterung der Angebotspalette um PC-Komponenten, Notebooks sowie Consumer- und Unterhaltungselektronik zahlte sich hingegen nicht aus. Unter der Last schwindender Margen und Kaufzurückhaltung auf Kundenseite musste E&K Data am 4. September 2008 Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen – wegen drohender Zahlungsunfähigkeit.

Der zuständige Insolvenzverwalter Dr. Markus Kier gab sich wenig später, nach einer ersten Analyse der Situation, aber zuversichtlich, das Unternehmen retten zu können. Der Auftragsbestand von E&K sei hinreichend, um den Geschäftsbetrieb während des Insolvenzverfahrens unverändert fortzuführen und somit auch den Service für Kunden in vollem Umfang aufrecht zu erhalten. Rund 4 Monate später sei nun nach Einschätzung der Geschäftsleitung eine solide Basis für den dauerhaften Fortbestand des Unternehmens geschaffen. "Wir haben viel Zuspruch und Vertrauen bei Kunden, Herstellern und Lieferanten, die auf unsere Stärke setzen", gibt sich E&K-Chef Stelter zuversichtlich. (map)