Intel Xeon W-3175X: Mit 28 Kernen vorbei an Ryzen Threadripper 2000

Intel kontert die zweite Generation der AMD-High-End-CPUs mit einem übertaktbaren Xeon-Prozessor. Dafür nutzt der Chip-Hersteller die Server-Plattform LGA3647.

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Intel Xeon W-3175X: Mit 28 Kernen gegen Ryzen Threadripper 2000
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Nach rund einem halben Jahr hat Intel die Performance-Krone bei Desktop- und Workstation-Prozessoren von AMD zurückerobert. Der Xeon W-3175X tritt mit 28 Kernen an und hat damit 4 Kerne weniger als der bisherige Spitzenreiter Ryzen Threadripper 2990WX, läuft bei Last auf allen Kernen aber mit höherem Turbotakt (nominal: 3,1 GHz, Turbo: 4,3 GHz).

Im Unterschied zur High-End-Desktop-Plattform (HEDT) LGA2066 für Core-X-Prozessoren mit bis zu 18 Kernen, kommt die riesige Fassung LGA3647 der eng verwandten Xeon-SP-Serverchips zum Einsatz. Der in 14 nm Technik gefertigte Xeon W-3175X kann sechs DDR4-Speicherkanäle ansteuern und hat eine Thermal Design Power (TDP) von 255 Watt. Zusammen mit dem (Server-)Chipsatz C621 stellt die Plattform bis zu 68 PCIe-3.0-Lanes bereit (CPU: 48, Chipsatz: 20).

Ryzen Threadripper (links) und Xeon W-3175X unterscheiden sich kaum in der Größe.

Erstmals gibt Intel bei einem Xeon-Prozessor den Taktmultiplikator frei. Damit will der Chiphersteller mehrere Zielgruppen abdecken: Außer Profi-Nutzern wie 3D-Modelldesignern, Spieleentwicklern und Filmproduzenten möchte man auch zahlungskräftige Kunden unter den "ultimate enthusiasts" gewinnen. In den Pressematerialien erwähnt Intel die für Workstations wichtige Fähigkeit, für höhere Zuverlässigkeit Registered-ECC-Speicher verwenden zu können, während für Overclocker hingegen übliche Unbuffered-Module empfohlen werden.

Vorab stellte uns Intel ein wassergekühltes Testsystem mit Xeon W-3175X, sechs ECC-RDIMMs (48 GByte) und 480 GByte Optane-SSD zur Verfügung. In nahezu allen Benchmarks lässt der Xeon den Threadripper 2990WX hinter sich. In der Multithread-Wertung des Rendering-Benchmark Cinebench R15 schafft er 5379 Punkte – 3,3 Prozent mehr als der Threadripper 2990WX (5203 Punkte). Lediglich bei Blender musste sich der Xeon knapp der High-End-CPU von AMD geschlagen geben.

Selbst auf Nachfrage konnte uns Intel keinen Preis für den Xeon W-3175X nennen. Gerüchteweise soll dieser bei ungefähr 4000 Euro liegen. [Update 30.01.2019 15:15] Inzwischen hat Intel den Großhandelspreis für den Xeon W-3175X veröffentlicht. Er kostet bei Abnahme von 1000 Stück 2977 US-Dollar. [/Update] Zur CPU wird es zwei passende LGA3647-Mainboards geben: das Asus ROG Dominus Extreme sowie das Gigabyte A1X-C621, welches auch in unserem Testsystem steckte. Ursprünglich sollte der 28-Kerner laut Intel schon im vergangenen Jahr erscheinen.

Den vollständigen Test des Xeon W-3175X lesen Sie in c't 5/2019 (ab 16. Februar am Kiosk). (chh)