NT plus: Konvergenz eröffnet die entscheidenden Zukunftsperspektiven

Angesichts der sich verschärfenden Margensituation im TK-Markt stellt sich Distributor NT plus effizienter auf, um gemeinsam mit Konzern-Schwester Actebis Peacock das Thema Konvergenz im Fachhandel voranzutreiben. NT plus-Geschäftsführer Volker Schwellenberg nahm im Interview mit heise resale Stellung.

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Von
  • Wolfgang Kühn

"Die Mehrzahl der Fachhändler brauchen zukunftsweisende Optionen", Volker Schwellenberg, Geschäftsführer NT plus.

Zusammen mit der Konzern-Schwester Actebis Peacock sieht sich der TK-Distributor NT plus in einer herausragenden Rolle in Sachen Konvergenz – bei TK-Themen wie VoIP ebenso wie bei Hausvernetzung oder Unterhaltungselektronik. Auf der Hausmesse Channel Trends+Visions sprach heise resale mit NT plus-Geschäftsführer Volker Schwellenberg über Zentralisierung, Entlassungen und Konvergenz als Zukunftsthema.

heise resale: Herr Schwellenberg, so ganz einfach haben Sie es derzeit nicht: NT plus soll weiter zulegen und braucht neue gewinnbringende Geschäftsfelder. Auf der anderen Seite stehen aufgrund der Zentralisierung Entlassungen ins Haus. Wie passt das zusammen?

Volker Schwellenberg: Die Zentralisierung der administrativen Aufgaben ist eine sinnvolle und logische Entscheidung. Wir haben im letzten Jahr gewaltig in eine SAP-Systemplattform investiert, die solch einen Schritt möglich macht. Darüber hinaus sehen wir, dass immer mehr Kunden auf die Sortimente beider Unternehmen zugreifen. Waren es vor zwei Jahren rund 500 Kunden, die in beiden Unternehmen Umsätze tätigten, sind es heute gut 3000. Daraus ergeben sich alleine schon im Bereich Kredit-Controlling Synergien, da wir die Kunden aus beiden Produktwelten aus einer Hand betreuen können. Dieses Beispiel soll aber nur exemplarisch sein. Gerade die Margensituation erfordert schlankere Prozesse.

heise resale: Im Zuge der Verschlankung dieser Prozesse fallen aber etwa 70 Arbeitsplätze weg.

Schwellenberg: Über die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze werde ich keine Aussage machen. Noch ist der Prozess nicht abgeschlossen. Die Abstimmungen zwischen Geschäftsführung und Betriebsrat sind noch im Gange.

heise resale: Wird es noch weitere Zentralisierungsmaßnahmen geben und bleibt NT plus mittelfristig als eigenständige Gesellschaft innerhalb des Actebis-Konzerns bestehen?

Schwellenberg: Es sind nur überschneidende administrative Bereiche betroffen. NT plus bleibt als eigenständiges Unternehmen bestehen. Es gibt weder bei den Standorten noch bei der Marke Veränderungen. Der Handel kann auch in Zukunft auf kompetente Betreuung aus Osnabrück vertrauen.

heise resale: Wie steht es um die wirtschaftliche Entwicklung von NT plus?

Schwellenberg: Die TK-Welt macht jetzt bei der Handelsspanne durch, was die IT-Welt vor fünf bis sechs Jahren erlebt hat. Das spüren alle Marktteilnehmer. Die Umsätze im TK-Fachhandel sind gemäß GfK in den letzten zwei Jahren um rund 20 Prozent zurückgegangen. Vor dieser Situation entwickeln wir uns in diesem Kundensegment gut: Wir konnten sowohl die Anzahl der kaufenden Kunden als auch die Umsätze in diesem Bereich steigern.

heise resale: Aber der Umsatz insgesamt stagniert bei etwa 450 Millionen Euro.

Schwellenberg: Umsatzzahlen kommentieren wir nicht. Tatsache aber ist, dass NT plus gemeinsam mit Actebis sowohl Telekommunikationsdienste, aber auch Heimvernetzung und Unterhaltungselektronik mit der IT zusammenführen können. Dies ist notwendig, um weiter zu wachsen. Wir nehmen für uns bei Actebis in Anspruch, diese "Konvergenzthemen" hervorragend zu bedienen – mit innovativen Herstellern und einem breiten Produktangebot ebenso wie bei der Kundenzahl.

heise resale: Haben IT- und TK-Handel ohne diese Geschäftsfelder mit Konvergenzprodukten noch eine Zukunft?

Schwellenberg: Es wird immer Spezialisten für bestimmte Bereiche geben. Aber die Mehrzahl der Händler brauchen zukunftsweisende Optionen. So ist der Markt für Mobilfunkverträge mit rund 118 Millionen Verträgen allein in Deutschland weitgehend gesättigt. Der Handel muss sich daher nach Alternativen umsehen: Vertragliche Optionen bestehen etwa auch mit Notebooks, Netbooks oder mit Unterhaltungselektronik – mit Produkten, die wir in einem breiten Sortiment anbieten.

Wir eröffnen auch neue Geschäftsfelder beispielsweise in die Heimvernetzung oder mit dem aktuell gestarteten Projektgeschäft PMR, bei dem derzeit ein digitales Funknetz für Rettungsdienste aufgebaut wird. Im Bereich Audio-Video verfügt NT plus ebenfalls über sehr hohe Kompetenz – auch da können wir Händlern Chancen aufzeigen. Zusätzlich bieten wir vom PoS-Händler bis zum Systemhaus mit dem neuen Konzept der Fachhandelsgruppe Teleprofi weitere Entwicklungsmöglichkeiten.

heise resale: Die Actebis-Gruppe ist in acht Ländern tätig. Wann wird NT plus im Ausland aktiv?

Schwellenberg: Österreich bedienen wir heute schon aus Deutschland mit gewissen Produktsegmenten. Weitere Länder sind derzeit nicht geplant. Aber das kann sich schnell ändern. (map)