Ökonomen warnen: KI könnte Finanzsystem destabilisieren

Forscher des Weltwirtschaftsforums sehen neue systemische Risiken im Finanzsystem durch die Verwendung Künstlicher Intelligenz.

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Ökonomen warnen vor zu viel maschinellem Lernen

(Bild: "NASDAQ" / Luis Villa del Campo / cc-by-2.0)

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Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen sind auch im Finanzwesen disruptiv. Die Frage ist nur, ob die neue Technik auch zu Stabilitätsrisiken führen kann. Wissenschaftler des Weltwirtschaftsforums (World Economic Forum, WEF) in der Schweiz haben nun eine Beurteilung der Chancen und Risiken vorgenommen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Weltwirtschaftsforum: KI könnte Finanzsystem destabilisieren").

Sie haben dazu eine Studie publiziert, die auf Dutzenden von Interviews mit bekannten Finanzexperten und Industrivertretern basiert. Diese erwarten weitläufige Disruption durch KI-Systeme – frühe Nutzer (Early Adopter) der Technik könnten Konkurrenten ausmanövrieren. Gleichzeitig könnten auch neue, bequeme Produkte für Endkunden entstehen, die künftig komplexere aber einfacher zu beherrschende Werkzeuge für das persönliche Investieren nutzen können.

Es gibt auch ein großes Potenzial für große Geldhäuser, eigene, auf maschinellem Lernen basierende Dienste anzubieten, die über die Cloud zur Verfügung stehen und von anderen Institutionen genutzt werden können.

"Die Dynamik des maschinellen Lernens schafft starke Anreize dafür, das Back Office zu vernetzen", so der Hauptautor der Untersuchung, Jesse McWaters, der das "AI in Financial Services"-Projekt des WEF leitet. "Eine enger vernetzte Welt ist angreifbarer für Risiken in den Bereichen Cybersicherheit und Marktkonzentration." Mit anderen Worten: Finanzsysteme, die maschinelles Lernen verwenden und über die Cloud von vielen verschiedenen Institutionen verwendet werden können, stellen ein hochattraktives Ziel für Hacker dar und könnten sich als "Single Point of Failure" für systemische Risiken erweisen.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)