Sexualisierte Kindervideos bei Youtube weiterhin ein Problem
Youtube bekommt das Problem von sexualisierten Kindervideos nicht in den Griff. Ein Youtuber zeigt, wie einfach es die Plattform pädophilen Nutzern macht.
Mehr als ein Jahr nachdem Youtube Ärger wegen mangelndem Kinderschutz bekommen hatte, hat ein Youtuber in eindringlichen Worten kritisiert, dass das Problem fortbesteht. Matt Watson – der der Videplattform nun den Rücken kehren will – zeigt in einem Video, wie einfach Youtube es pädophilen Nutzern noch immer macht und wie ungeniert diese agieren.
Mit lediglich zwei Klicks gelangt er auf einem neu eingerichteten Account in das "Wurmloch", wie er es nennt. Der Algorithmus empfiehlt ihm dann nur noch Videos, in denen Kinder und dabei vor allem kleine Mädchen sexualisiert werden. Auch zu kinderpornographischen Inhalten sei er auf diesem Weg gelotst worden.
Im November 2017 war die Videoplattform schon einmal ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Youtube mache zu wenig für den Kinderschutz, lautete damals bereits der Vorwurf. Massenhaft werden auf dem Portal Videos von Kindern in Badeanzügen oder Unterwäsche geteilt und von pädophilen Nutzern mit sexuell eindeutigen Botschaften kommentiert, lautete der nun fast identische Vorwurf.
Eine endlose Auswahl
Watson weist nun darauf hin, dass der Empfehlungs-Algorithmus diese Videos verknüpft und Nutzern eine schier endlose Auswahl vorhält. Die kommentieren die Inhalte nicht nur, sondern ergänzen auch Zeitmarken, um direkt auf Ausschnitte hinzuweisen, in denen die abgebildeten Kinder etwa besonders nackt erscheinen. Außerdem würden sich auf noch schlimmere Inhalte hinweisen.
Nach den Berichten 2017 hatten einige Unternehmen angekündigt, weniger oder gar keine Werbung mehr auf Youtube schalten zu wollen, um damit nicht auch bei solchen Videos zu erscheinen. Youtube hatte damals fünf Maßnahmen vorgestellt, mit denen Minderjährige besser geschützt werden sollten. Das war aber offenbar nicht erfolgreich, denn Watson hat weiterhin Videos gefunden, die offensichtlich als Kopien und mit böswilligen Intentionen hochgeladen worden seien und sogar mit Werbung monetarisiert würden. In einigen Fällen seien die Kommentare deaktiviert worden, aber mehr habe Youtube nicht unternommen. (mho)