Smartphone-SoC: Huawei will mit dem Kirin 980 an die Spitze
Auf der IFA hat der chinesische Hersteller seinen neuen Spitzen-SoC mit A76-Kernen und zwei NPUs vorgestellt.
Huawei hat auf der IFA seinen neuen Spitzenchipsatz für Mobilgeräte vorgestellt. Der Kirin 980 ist der erste SoC, der im 7-nm-Verfahren gefertigt wird, sagte der Chef der Huawei-Verbrauchersparte, Richard Yu, am Freitag in Berlin. Mit dem Kirin 980 will sich Huawei endgültig in der Spitzenklasse etablieren und im Wettbewerb mit Qualcomms Snapdragon behaupten.
Der Kirin 980 ist der erste Chipsatz auf dem Markt mit Arms neuen A76-Kernen und der zugehörigen GPU Mali-76, sagte Yu. Beim Chipdesign erweitert Huawei das etablierte Big/Little-Schema um eine "Middle"-Komponente. Je zwei A76-Kerne takten hoch (2,6 GHz) beziehungsweise mittelschnell (1,92 GHz) und für weniger rechenintensive Aufgaben stehen vier A55-Kerne mit 1,8 GHz zur Verfügung. Huawei verspricht sich davon unter anderem eine effizientere Aufgabenverteilung und längere Laufzeiten.
Die mit dem Vorgänger-SoC Kirin 970 im vergangenen Jahr eingeführte Neural Processing Unit (NPU) für KI-Aufgaben ist beim Kirin 980 gleich doppelt vorhanden. Damit soll der Chip Aufgaben wie Bilderkennung noch einmal deutlich schneller erlegen als der Vorgänger und die Konkurrenz.
Das LTE-Modem des Kirin schafft mit 4x4 MIMO bis zu 1,4 GBit/s. Auch beim WLAN hat Huawei den Angaben zufolge nochmal mehr Durchsatz und niedrigere Latenzen erreicht. FĂĽr den Chip stellt der Hersteller auch einen 5G-tauglichen Modemchip zur VerfĂĽgung (Balong 5000). Der Kirin 980 kann LPDDR4X-Speicher mit 2133 MHz adressieren.
Das erste Smartphone mit dem Kirin 980 dĂĽrfte das Huawei Mate 20 werden, das der Hersteller Mitte Oktober vorstellen will. Auch das Honor Magic 2, mit dem bis Jahresende zu rechnen ist, soll den neuen Chip enthalten. (vbr)