United Internet bietet nicht für Freenet DSL

Die Internet-Holding United Internet (unter anderem mit den Marken bzw. Tochterfirmen 1&1, GMX und web.de aktiv) ist eigenen Angaben zufolge nicht an einer Übernahme des DSL-Geschäfts des Telekomunternehmens Freenet AG interessiert.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Internet-Holding United Internet (unter anderem mit den Marken bzw. Tochterfirmen 1&1, GMX und web.de aktiv) ist eigenen Angaben zufolge nicht an einer Übernahme des DSL-Geschäfts des Telekomunternehmens Freenet AG interessiert. Das Unternehmen sei bereits im Oktober mit an einem an die Vertreter von Freenet gerichteten Schreiben aus dem Bieterverfahren ausgeschieden, teilte United Internet laut dpa mit.

Hintergrund der Mitteilung seien Äußerungen von Freenet-Chef Eckhard Spoerr in einem Interview mit der Börsen-Zeitung vom 15. November. In diesem habe der Manager gesagt, United Internet habe ein Angebot abgegeben. Soweit damit der Eindruck erweckt werde, United Internet nehme an diesem Verkaufsverfahren noch teil, treffe dies nicht zu.

Über die künftige Ausrichtung der Freenet AG gibt es seit geraumer Zeit heftige Auseinandersetzungen zwischen Freenet-Chef Eckhard Spoerr und den Hauptaktionären des Mobilfunk- und Internet-Dienstleisters. United Internet und Drillisch sind über eine Holding der größte Aktionär der Freenet AG. Die Investmentgesellschaft Permira ist seit dem 4. August mit 24,99 Prozent an der Freenet AG beteiligt, die Investmentgesellschaft kam durch den Verkauf von debitel an Freenet in den Besitz der Aktien. United Internet und Drillisch befürworteten eine Zerschlagung der Freenet AG; die Auseinandersetzung um die Strategie der Firma hat zumindest dazu geführt, dass Freenet sein DSL-Geschäft verkaufen will.

Mit dem Abgang des ehemaligen debitel-Chefs Oliver Steil schien die Position von Spoerr allerdings gestärkt; er solle Freenet auf Wachstumskurs bringen und unter anderem dem arg gebeutelten Aktienkurs auf die Beine helfen, hieß es damals in Kreisen der Investoren. Vordringlichste Aufgabe sei nun der Verkauf der DSL-Sparte, der bis Anfang November unter Dach und Fach gebracht werden sollte – bislang ist dies aber nicht geglückt, auch wenn das DSL-Geschäft in den jüngsten Bilanzen bereits nicht mehr aufgeführt wird. (jk)