Vier von fünf Bank-Managern sehen Korrekturbedarf am eigenen Geschäftsmodell

Deutsche Finanzinstitute wollen sich eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung sichern. Doch sie müssen mit Konkurrenz durch Technologiefirmen zurechtkommen.

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Vier von fünf Bank-Managern sehen Korrekturbedarf am eigenen Geschäftsmodell

(Bild: "P3570137" / Franklin Heijnen / cc-by-sa-2.0)

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Von
  • Sascha Mattke

78 Prozent der Führungskräfte deutscher Banken, die sich an einer aktuellen Umfrage der Beratungsfirma Sopra Steria Consulting beteiligten, sehen nach eigenen Angaben „erheblichen Korrekturbedarf“ an ihrem Geschäftsmodell. Das Problem liegt nicht nur darin, dass Neustarter im Internet mit deutlich weniger Personal auskommen: Wie die Berater schreiben, „rücken digitale Banking-Plattformen in den Fokus“. Anders als in der Vergangenheit beziehen Kunden Produkte und Dienstleistungen nicht mehr nur von ihrer eigenen Bank, sondern nutzen sie als Vermittler – oder eben Plattform – für verschiedenste Finanzdienstleister. Das berichtet Technology Review online in „Von der Bank zur Finanzplattform“.

Allerdings ist keineswegs gewährleistet, dass die Banken selbst zu den Plattformen werden können, die in Zukunft den zentralen Anlaufpunkt für Kunden bilden dürften: Mehr als die Hälfte der befragten Bankentscheider befürchtet, dass andere Plattformen große Marktanteile zu Lasten der etablierten Institute gewinnen werden. Als die größte Bedrohung werden dabei Internet- und Mobil-Zahlungssysteme gesehen, gefolgt von neu gegründeten schlanken Online-Banken. Zudem besteht die Gefahr, dass bisherige reine Technologie-Unternehmen wie Google und Apple ihren Vorstoß ins Finanzgeschäft erweitern.

Insgesamt sagten in der Umfrage 87 Prozent der Bank-Entscheider, ihr Institut arbeite an einer eigenen Plattform für Kunden, und zwei Drittel geben an, sich eine technische Vorreiterrolle sichern zu wollen. Aber einfach wird das angesichts all der agilen Konkurrenz nicht. Rächen könnte sich dabei, dass Digitalisierung mittlerweile zwar mehrheitlich als Chefsache behandelt wird, es aber dennoch nach Angaben der Befragten häufig weiterhin an einer einheitlichen Strategie dafür unter Beteiligung aller Abteilungen fehlt. Nur 22 Prozent der Banken binden laut Sopra Steria sämtliche Mitarbeiter in den Digitalisierungsprozess ein.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)