Virtuelle Welten helfen bei "Rücken"
Chronische Schmerzen könnten künftig mit VR-Brille therapiert werden, glauben Forscher aus Bergen.
Rückenbeschwerden sind ein Volksleiden – auch in Norwegen, wo solche Schmerzen regelmäßig auf Platz 1 der Begründungsliste für Krankschreibungen liegen. Ein junges Forscherteam an der Universität Bergen will nun mit Virtual Reality gegenhalten, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Mit der VR-Brille gegen Rückenschmerzen").
Im Rahmen eines Pilotprojekts mit zehn Schmerzpatienten zwischen 18 und 65, die Bewegungs- und Verletzungsängste aus ihrem tagtäglichen Alltag kennen, überprüfen Sigerseth und Larsen ihre Software. Drei verschiedene Spiele, die an das jeweilige Schmerzniveau angepasst sind, können ausgewählt werden. In diesen muss der Patient verschiedene Aufgaben lösen oder sich in einem virtuellen Squashturnier engagieren.
Vergessene Schmerzen
Dabei geht es stets darum, den Patienten seine Schmerzen (zumindest kurzzeitig) vergessen zu lassen, ihn aber gleichzeitig zu mehr Bewegung zu motivieren. Gerade Personen, die fürchten, dass sie sich verletzen könnten oder zusätzlichen Schmerzen aussetzen, wenn sie aktiv werden, soll das VR-Programm helfen, sagen die Forscher. Sie werden spielerisch wieder an Bewegung herangeführt.
Die aktuell verwendete Technik basiert auf einem kommerziellen VR-Headset samt Controller, der in der Hand getragen wird. Mit diesem werden die vorgegebenen Übungen absolviert, bei denen die Teilnehmer durchaus ins Schwitzen kommen sollen.
Einer der Probanden, der über ein Jahr an Rückenschmerzen litt, die schließlich auch in den Bein- und Kniebereich ausstrahlten, soll mittlerweile schmerzfrei sein und die Angst vor der Bewegung zumindest teilweise verloren haben. Die VR-Umgebung dient sozusagen als Trockenübung. Wie viel hier einem Placeboeffekt geschuldet sein könnte, ist noch unklar.
Mehr dazu bei Technology Review Online:
(bsc)