Werner Dao: "Ich soll der COS wieder Profil geben"

Vom IT-Hersteller, über eine kurze Zwischenstation bei einem Großhändler für Solaranlagen und Zubehör, zum Distributor COS. Warum tut sich Werner Dao so etwas an? Heise resale sprach mit dem neuen Geschäftsführer.

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Von
  • Wolfgang Kühn

Werner Dao, Geschäftsführer, COS

(Bild: COS)

Vom IT-Hersteller, über eine kurze Zwischenstation bei einem Großhändler für Solaranlagen und Zubehör, zum Distributor COS. Warum tut sich Werner Dao so etwas an? Heise resale sprach mit dem neuen Geschäftsführer. Nach einer kurzen Pause begründet Dao seinen Einstieg bei COS selbstbewusst damit, dass "COS ein großes Potenzial hat, das ich aktivieren werde". Auf jeden Fall sei dies ein spannendes Thema. Zumal er die COS aus seiner Zeit bei MSI über sehr viele Jahre sehr gut kenne. "Wir waren früher einer der wichtigsten Lieferanten."

Der Impuls, zur COS zu gehen, sei von Devil-CEO Axel Grotjahn gekommen. "Axel hat mich angerufen und gefragt. Meine Frage, was er von mir erwartet, beantwortete er damit, dass ich helfen soll, der COS wieder ein eigenes Profil zu geben". Und dafür sehe er gute Chancen. Trotz aller Probleme, mit denen die ITK-Distributoren derzeit zu kämpfen haben. Auch das Image von COS, um das es sicherlich nicht zum Besten steht, will er wieder aufpolieren.

So gesehen, scheint unter den Distributionsgesellschaften Devil und COS derzeit Aufbruchstimmung zu herrschen. Erst kommt Karsten Hartmann zu Devil zurück, jetzt folgt Werner Dao zur COS. Beide sollen, bei allen Unterschieden zwischen diesen beiden Grossisten, für frischen Wind sorgen.

Ja, es gebe Menschen, die mitleidig lächeln würden, wenn von dem Pohlheimer Distributor die Rede ist, wenn er als verlängerter Vertriebsarm des Braunschweiger Grossisten Devil gesehen werde. Aber, so der 53-Jährige, das stimme nicht. "Ich habe ein sehr schlankes und schlagkräftiges Unternehmen vorgefunden. Ein Distributionsunternehmen, das wieder autark agieren soll und kann".

Das klingt nach Verselbständigung. Der neue Geschäftsführer will dies so nicht verstanden wissen. Aber eigene Stärken herausarbeiten und die herausstellen, das soll schon sein. "Wir sehen uns auch als Kunde für Funktionen wie Logistik, die von der Devil bereitgestellt werden. Wichtig ist, dass wir gemeinsame und zukunftsfähige Konzepte entwickeln". Darum ist er sich sicher, in etwa einem Jahr einem Grossisten vorzustehen, der als serviceorientierter Distributor für erklärungsbedürftige Produkte eine wichtige Rolle für Systemintegratoren und Systemhäuser spielen werde. Und: "Das war ja mal die Stärke der COS. Die wird wiederbelebt." Wie dann die Konstellation unter dem BOD-Dach aussehen werde, das sei jetzt nicht wichtig. Auf jeden Fall habe man schon mal am CeBIT-Dienstag die Kunden über seinen Einstieg bei dem Grossisten und die Umfirmierung per Mailing informiert.

Trotzdem bleibt die Frage, warum Distribution und nicht wieder zurück zu einem Hersteller? "Nein", antwortet Dao, "nicht wieder ein Hersteller". Denn: "Ich fand schon immer die Distribution spannend, habe immer ein zweistufiges Vertriebskonzept verfolgt." Im Übrigen freue er sich schon jetzt darauf, künftig mit Herstellern, deren Denken er aus der Erfahrung sehr genau kenne, verhandeln zu können. (map)