Abgetaucht - Unterwasserkameras im Vergleichstest

Der Sommer naht und damit auch die Urlaubszeit. Viele Familien zieht es zum Badeurlaub an den Strand. Das c’t magazin hat diese Robuste Kameras in einem Unterwasserparcours auf ihre Urlaubstauglichkeit hin getestet.

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Der Sommer naht und mit steigenden Temperaturen locken die Außenaktivitäten: Baden im See, Schnorcheln im Meer oder einfach nur die Erforschung des Minibiotops im heimischen Garten. Da sollte auch die Kamera nicht fehlen, denn es gibt immer etwas zu entdecken, seien es die ersten Tauchversuche der Kinder, Krebse am Strand oder der Molch im Gartenteich. Für alle Aktivitäten in rauer Umgebung bieten sich kompakte Outdoor-Kameras als ideale Begleiter an.

Wir haben zehn aktuelle Outdoor-Modelle in die Redaktion geholt und auf ihre Tauglichkeit als Unterwasserkamera und „Immerdabei-Knipse“ geprüft. Das Spektrum reicht vom einfachen Fixfokus-Kästchen mit fester Brennweite bis zum voll ausgestatteten Designschätzchen mit Touchdisplay. Entsprechend groß ist auch die Preisspanne, in der sich das Testfeld bewegt: Bereits für unter 100 Euro kann man in die Unterwasserwelt eintauchen; Vollausstattung mit Zoomobjektiv und mechanischem Verwackelungsschutz gibt es allerdings erst ab 300 Euro.

Mit dabei waren folgende Modelle: Agfaphoto DC-600uw, Canon PowerShot D10, Casio EX-G1, Fuji Finepix XP10, Olympus μ Tough-8010, Panasonic Lumix DMC-FT2, Pentax Optio W90, Rollei Sportsline 90, Sony Cyber-shot DSC-TX5 und Voigtländer Vitoret U8. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen die Testergebnisse der drei in der Sendung vorgestellten Kameras. Die Resultate aller überprüften Modelle finden Sie im Sonderheft Digitale Fotografie 3/2010, das am 21.6.2010 erscheint. Das Heft erhalten Sie im gut sortierten Buchhandel und unter www.ctspecial.de.

Die Günstige: Agfaphoto DC-600uw

Gut: Geringe Sensordichte. Geeignet für Standardbatterien/-akkus. Umschaltung zwischen Batterien/Akkus. Manueller Weißabgleich möglich. Belichtungsreihen, Serienbildfolgen bis Speicherkarte voll. Übersichtliche Menüs, sinnvoll angeordnete, vergleichsweise große Tasten. Klappe für Akku-/Speicherkartenfach an der Seite. Auslöser an der richtigen Stelle. Ständige Batteriekapazitätsanzeige im Display. Tasche und gedrucktes Handbuch im Lieferumfang. Unterstützt Tonaufzeichnungen. Niedriger Anschaffungspreis. Spezifiziert bis 10 m Tauchtiefe.

Schlecht: Etwas klobiges Gehäuseformat, einfaches Kunststoffgehäuse. Fixfokusobjektiv. Nur digitaler Zoom. Nahbereich ab 20 cm. Batterieklappe etwas schwergängig. Nach dem Schließen der Akku-/Speicherfachklappe betätigen der Lock-Taste erforderlich, sonst eventuell undicht. Relativ geringe Bildfrequenz bei Serienaufnahmen. Blitz nah am Objektiv. Batteriewechsel bereits bei halbleeren Batterien notwendig. Display mit vergleichsweise geringer Auflösung, nicht entspiegelt, Darstellung blickwinkelabhängig. Keine Bildinformationen bei Wiedergabe. Displayschutzscheibe empfindlich gegen Kratzer. Geringe Videoauflösung. Keine Stoßfestigkeit spezifiziert. Lediglich bis 0 °C einsetzbar.

Bildkritik: Mäßige Auflösung, auffälliges Farbrauschen bereits bei ISO 100. Fein strukturierte Materialien wie die Holzmaserung der Farbpalette lokal verwaschen. Silbrige Stahlwolle bunt schillernd (achromatische Aberration). Belichtung etwas zu üppig, helle Bereiche leicht überstrahlt, dunkle Details nur mäßig differenziert. Insgesamt neutrale Darstellung der Farben. Bei ISO 800 Farben stark übersättigt, Farbrauschen nicht mehr akzeptabel.

Unterwasser: Sehr neutraler Weißabgleich, bei 3 m Tauchtiefe etwas blaustichig. Helle Bereiche wenig differenziert. Geringe Schärfe. Leichtes Farbrauschen. Vergleichsweise natürliche Wiedergabe strukturierter Oberflächen. Glitzeroberfläche des Fisches einigermaßen als solche zu erkennen.

Preis: 96,00 Euro.

Der Mittelklasse-Taucher: Fuji Finepix XP10

Gut: Sehr kompaktes, stabiles, ergonomisch gut geformtes Metallgehäuse. Objektiv mit 5-fach-Zoom bis 180 mm Brennweite. Nahbereich ab 9 cm. Menü übersichtlich strukturiert. Menü zur Szenenauswahl mit aussagekräftigen Beispielbildern. Akku-/Speicherkartenschacht gut zugänglich. Großes Display. Direkttasten für häufig verwendete Funktionen. Nach dem Einschalten schnell betriebsbereit. Auch per Wiedergabetaste einschaltbar. Weiter Auto-ISO-Bereich bis ISO 800. HD-Videos. Stoßfest und frostsicher. Vergleichsweise günstiger Preis.

Schlecht: Lichtschwaches Objektiv mit f/4,0. Zoombereich in nur acht Stufen einstellbar. Mäßiger Weitwinkelbereich. Tasten der Wippe klein und fummelig zu bedienen. Übrige Tasten teils unergonomisch angeordnet. Kein manueller Weißabgleich. Blitz sehr nah am Objektiv. Stativgewinde sehr nah an der Gehäuseecke. Display spiegelt stark, bei Sonneneinstrahlung kaum erkennbar. Display nach unten blickwinkelabhängig. Keine Histogramm-Anzeige. Lediglich bis 3 m Wassertiefe verwendbar.

Bildkritik: Sehr gute Auflösung bei ISO 100 zum linken Rand jedoch reichlich abnehmend. Am linken Rand Strukturen schlecht durchgezeichnet. Gleichmäßiges, mittelfeines Rauschen zu höheren ISO-Werten kontinuierlich zunehmend. Im gleichen Maß Detailzeichnung bei höherer Empfindlichkeit nach und nach abnehmend. Silbrige Stahlwolle etwas unscharf. Übersprechen von hellen Farben in dunkle Flächen, scharfe Kanten laufen ineinander. Unterwasser: Etwas grünstichig, bei 3 m Tauchtiefe reduzierter Rotanteil. Detailreiche Darstellung. Etwas grobkörniges, gleichmäßiges Rauschen. Glitzeroberfläche trotz Rauschen einigermaßen zu erkennen.

Preis: 170,00 Euro.

Das Sahnebonbon für Amateure: Canon PowerShot D10

Gut: Stabiles, etwas pummelig wirkendes Kunststoffgehäuse mit Metallbesatz, Frontabdeckungen in unterschiedlichen Farben erhältlich. Lichtstarkes Objektiv mit f/2,8. Sehr guter Nahbereich ab 3 cm. Übersichtliche Menüführung. Ergonomische Funktionswippe. Manueller Fokus im Menü wählbar, in feinen Schritten justierbar. Viele Funktionen per Direkttasten erreichbar. Helles, entspiegeltes Display. Nach dem Einschalten sofort betriebsbereit. Viele Infos samt Histogramm im Display, auch bei der Wiedergabe, ständige Anzeige der Akku-Kapazität im Display. Mechanische Bildstabilisierung per Lens-Shift. Serienbilder mit 0,9 fps bis Karte voll. Bei der Aufnahme praktische AF-Lupe ins Display einblendbar. Stabiler und gut einstellbarer Trageriemen mit Befestigungsmöglichkeit an allen vier Gehäuse-Ecken per Bajonettverschluss. Bis 10 m Tauchtiefe einsetzbar.

Schlecht: Mittelmäßiger Weitwinkelbereich. Weitwinkel- und Tele-Tasten in unüblicher Reihenfolge angeordnet. 3-fach-Zoom mit nur sechs Einstellstufen. Kein interner Speicher. Display winkelabhängig. Blitz nah am Objektiv. Klappe für Akku- und Kartenfach nah am Stativgewinde. Gehäuseoberfläche empfindlich gegen Kratzer. Geringe Videoauflösung.

Bildkritik: Sehr gute Auflösung bei ISO 100. Geringes, feinkörniges Rauschen bei ISO 100. Insgesamt recht farbneutrale Darstellung. Detailgetreue Reproduktion des glitzernden Stahlschwamms und auch anderer feiner Strukturen. Gelungene Differenzierung dunkler Bereiche. Ab ISO 400 merkliche Zunahme des Rauschens, ab ISO 800 Detailverluste.

Unterwasser: Vergleichsweise neutrale Farben, bei 3 m Tauchtiefe cyanlastig. Etwas schwache Belichtung. Klare, detailreiche Darstellung. Gleichmäßiges feines Rauschen. Verhältnismäßig naturgetreue Wiedergabe strukturierter Oberflächen. Glitzeroberfläche als solche zu erkennen.

Preis: 270,00 Euro.