1,2 Millionen Parkplätze im Berliner Stadtgebiet sind jetzt online einsehbar
Über eine Online-Karte lassen sich nun alle rund 1,2 Millionen Parkplätze in Berlin einsehen. Allerdings gibt es Unterschiede bei der Genauigkeit.
- Niklas Jan Engelking
- mit Material der dpa
Alle öffentlichen Parkplätze in Berlin auf einen Blick: Das soll eine Online-Karte möglich machen, die der Berliner Senat für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt (SenMVKU) jetzt veröffentlicht hat. Im November vorigen Jahres hatte der Senat schon eine Karte mit den Parkplätzen innerhalb des S-Bahn-Rings veröffentlicht. Jetzt wurde das Angebot erweitert und umfasst alle Parkplätze in Gesamt-Berlin – insgesamt rund 1,2 Millionen.
Ganz genau sind es 1.276.312 Parkplätze, die nun detailliert erfasst und veröffentlicht wurden, wie die Senatsverkehrsverwaltung mitteilte. Nur ein kleiner Teil dieser Parkplätze befindet sich innerhalb des S-Bahn-Rings. Das sind knapp 230.000, wie schon vor einem Jahr nach dem damaligen Stand mitgeteilt wurde. Mehr als die Hälfte davon (54 Prozent) sind etwa Anwohnerparkplätze, die von anderen Autofahrern bezahlt werden müssen.
Infos für Parker – aber nicht immer gleich genau
Die Parkplätze wurden mit Kameras digital erfasst. Eine Online-Karte soll jetzt zu jedem Parkplatz Informationen wie genaue Lage mit Straße und Hausnummer, Ausrichtung, Parkzeiten und Parkgebühren mit Uhrzeiten anzeigen. Die Kategorisierungen der Parkplätze variieren allerdings. Innerhalb des S-Bahn-Rings entspricht die Genauigkeit der Daten den ausgeschriebenen Anforderungen mindestens 95 Prozent. Außerhalb des S-Bahn-Rings sind es dagegen nur 80 Prozent der Anforderungen an Genauigkeit, die der SenMVKU ausgeschrieben hatte.
Hintergrund ist die unterschiedliche Methodik, mit der die Daten in den jeweiligen Gebieten aufgenommen wurden. Innerhalb des S-Bahn-Rings wurde ein aufwendiges Verfahren aus digitalem Scansystem, Verschneidung mit Kartenmaterial und händischer Nachbearbeitung angewendet. Die Erfassung erfolgte ab Frühjahr 2022 von Fahrzeugen mit Kameras, sogenannten Scan-Fahrzeugen, im Rahmen eines Forschungsprojekts – anonymisiert und datenschutzkonform, betont die Behörde. Erstmals im November 2023 wurden die Ergebnisse veröffentlicht.
Parkende Fahrzeuge teils nicht erfasst
Im jetzt ergänzten Bereich außerhalb des S-Bahn-Rings basieren die Parkplatzdaten ebenfalls auf Fahrten von Scan-Fahrzeugen, allerdings aus dem Jahr 2021. Der wesentliche Unterschied zum Verfahren innerhalb des S-Bahn-Rings ist, dass die Daten im letzten Schritt nicht mit mehrfachen, positionsgenauen Erfassungen von parkenden Fahrzeugen durch das sogenannte "City-Scanner-System" abgeglichen wurden. Wenn dabei einzelne Parkpolygone trotz hohem Parkdruck im umliegenden Gebiet mehrmals keine parkenden Fahrzeuge zeigen, deutete das entweder auf eine temporäre Baustelle oder eine bauliche Veränderung der Situation gegenüber dem Stand bei den Scan-Fahrten hin und konnte manuell überprüft werden. Dieser Arbeitsschritt erfolgte jedoch nur bei den Parkplatzdaten innerhalb des S-Bahn-Rings.
Ziel des Projektes ist auch, die Zusammenhänge von Verkehrs- und Luftreinhalteplanung besser zu verstehen. "Der Datensatz unterstützt die Verkehrs- und Stadtplaner bei ihrer täglichen Arbeit, den Verkehr umweltfreundlicher zu gestalten", erklärte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU.) So lasse sich in Kürze feststellen, wie viele und welche Parkplätze von einer Maßnahme im Verkehr betroffen sind.
(nen)