10 Millionen .de-Domains
Die .de-Domain ist nach .com die zweite Domain, die 10 Millionen registrierte Adressen vorweisen kann. .de hat sich als zweithäufigste Endung für Internet-Domains und meistgenutzte Länderdomain etabliert.
Innerhalb der deutschen Länderdomain (country code Top Level Domain, ccTLD) .de wurde die zehnmillionste Second Level Domain registriert. .de ist damit nach der allgemeinen Domain (generic Top Level Domain, gTLD) .com die zweite Domain, die 10 Millionen registrierte Adressen vorweisen kann. Laut der .de-Registrierstelle DeNIC (Deutsches Network Information Center) hat sich .de als zweithäufigste Endung für Internet-Domains etabliert. Bei den ccTDLs liegt .de unangefochten an der Spitze.
.com kann auf über 51 Millionen registrierte Domains verweisen, direkt hinter .de folgt .net mit über 7,5 Millionen Adressen. Die zweite Länderdomain hinter .de, die britische ccTLD .uk, folgt in der Rangliste aller Domains auf Platz Vier mit über 5 Millionen Adressen. Den Internet-Statistikern von Netcraft zufolge gab es im Juni innerhalb der verfügbaren Internet-Domains 85.541.228 Sites.
Im November 1986 erfolgte die Eintragung von .de in der DNS-Rootzone, danach ging es mit der Zahl der Domains erst einmal recht langsam voran: Zum Ende des Jahres 1994 gab es 1.611 .de-Domains, 1995 dann 5.514. Am 31.12. 1996 zählte das DeNIC 46.398 registrierte Adressen, 1997 schließlich 105.344. Nachdem zum Ende des Jahrs 1998 insgesamt 288.191 .de-Domains registriert waren, beschleunigte sich das Wachstum mit dem Boom der New Economy rasant: Am 5. Oktober 1999 überschritt die Zahl der Registrierungen beim DeNIC die Schwelle von einer Million. Im April 2000 waren es bereits 2 Millionen .de-Domains und im September des gleichen Jahres 3 Millionen. Die Marke von 5 Millionen erreichte die .de-ccTLD dann im November 2001 – danach dauerte es nach dem Platzen der Dotcom-Blase jeweils über ein Jahr, bis das DeNIC 6 beziehungsweise 7 Millionen .de-Domains zählen konnte. Anschließend beschleunigt sich das Wachstum bei der Zahl der Domainregsitrierungen wieder: 8 Millionen .de-Domains gab es im Oktober 2004, 9 Millionen im August 2005 und nunmehr 10 Millionen im Juni 2006.
Aber auch nach den weiteren rasanten Steigerungen dürften die starken regionalen Unterschiede bleiben, die das DeNIC zum bislang letzten Mal in seiner Jahresauswertung für 2005 festgestellt hat. Danach gibt es ein starkes Gefälle zwischen Ost- und Westdeutschland; insgesamt wohnen die meisten .de-Inhaber in westdeutschen Städten. In der Analyse 2005 liegt Berlin mit einer absoluten Zahl von 500.867 .deDomains an der Spitze, gefolgt von Hamburg (350.542), München (316.447), Köln (202.501) und Düsseldorf (146.148). Die meisten .de-Domains pro Einwohner konnte im Jahr 2005 Düsseldorf mit 255,21 Domains pro tausend Einwohnern vorweisen, gefolgt von München (253,32), Bonn (241,32), dem Landkreis München (233,63) und Köln (208,83). Einzelne ostdeutsche Städte wie Leipzig, Görlitz, Havelland oder Zwickau liegen allerdings bei der Steigerung der Domainzahl pro Einwohner weit vorne in der Rangliste.
Das DeNIC in seiner heutigen Form als Genossenschaft, dem vor allem Provider und Hoster angehören, wurde im Dezember 1996 vom "Interessenverbund Deutsches Network Information Center" (IV-DeNIC) gegründet. Die drei damals bestehenden Internet-Provider in Deutschland bildeten den IV-DeNIC im August 1993 zum Betrieb der .de-Nameserver, die Ende der 80er Jahre an der Uni Dortmund eingerichtet wurden. Eine kurze Geschichte des DeNIC veröffentlicht die Genossenschaft auf ihren Webseiten. Ende April dieses Jahres feierte auch das DeNIC im Bonner Haus der Geschichte den 20. Geburtstag des Internet in Deutschland – ein zwar offensichtlich etwas willkürlich gewählter Termin, aber Anlass für einige gut gelaunt vorgetragene Erinnerungen von Internet- und BTX-Pionieren. (jk)