100. Geburtstag von Reportage-Fotograf Werner Bischof

Er war für das Time Magazine bei den Olympischen Winterspielen in St. Moritz, arbeitete für Paris Match als Kriegsberichterstatter im Indochinakrieg und wurde später Mitglied der damals neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Magnum Photos: Werner Bischof gilt bis heute als einer der herausragenden Reportage-Fotografen des 20. Jahrhundert. Am 26. April 2016 wäre der gebürtige Schweizer 100 Jahre alt geworden, gestorben ist er allerdings bereits 1954: Damals reiste Bischof für Magnum und Life über Mexiko und Panama nach Chile und Peru, als er in den Anden tödlich verunglückte. Viele seiner Bilder sind wie die aller Magnum-Fotografen auf der Magnum-Webseite zu sehen – unter anderem auch sein wohl bekanntestes Bild des flötespielenden Hirtenjungen.

Seine fotografische Karriere begann Werner Bischof als Studio- und Werbefotograf, bevor er sich der Natur- und Dokumentarfotografie zuwandte. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bereiste der 29-Jährige Süddeutschland, Frankreich sowie die Niederlande und dokumentierte die existenzielle Not, die ihm dort begegnete. 1949 wurden seine Aufnahmen erstmals in der Zeitschrift Life veröffentlicht, und Bischof trat der neu gegründeten Arbeitsgemeinschaft Magnum Photos bei. Ab 1951 war er im Mittleren und im Fernen Osten unterwegs, wo er die Hungersnot in Bihar vor die Augen der Weltöffentlichkeit brachte.

Anlässlich seines 100. Geburtstag bringt der Schweizer Verlag Scheidegger & Spiess einen rund 300 Seiten starken Bild- und Textband zu Werner Bischof. Erstmals würden neben vielen Fotos unveröffentlichte Aufnahmen, Zeichnungen, Briefe und Tagebucheinträge aus dem Nachlass präsentiert, heißt es in einer Verlagsmitteilung.

• Werner Bischof, Standpunkt
• 1. Auflage, 2016, Gebunden
• 312 Seiten, 135 farbige und 150 Duplex-Abbildungen, 25 x 30 cm
• ISBN 978-3-85881-508-8
• Preis: 77 Euro

(keh)