100 Petabyte mit dem Truck in die Cloud bringen: Amazon stellt "Snowmobile" ein
2016 hat Amazon mit einer großen Show Trucks vorgestellt, die Petabyte an Daten zu AWS transportieren können. Nun wurde das Angebot wieder eingestellt.
Mehr als sieben Jahre nach der Vorstellung von speziellen Trucks, mit denen bis zu 100 Petabyte an Daten in die Cloud von AWS transportiert werden konnten, hat Amazon das Angebot nun eingestellt. Das hat der US-Konzern gegenüber CNBC bestätigt, nachdem die sogenannten "Snowmobiles" von der zugehörigen Internetseite verschwunden waren. Inzwischen gebe es viele andere Möglichkeiten, auch große Datenmengen zu Amazon Web Services zu migrieren. Außerdem war der Dienst, der 0,005 US-Dollar pro Gigabyte und Monat gekostet hat, offenbar nicht populär genug – in vielen Fällen dürfte eine einzige Fahrt genügt haben. Für weitere Uploads gibt es dann einfachere Möglichkeiten.
Perfekt für den Umzug auf AWS
Amazon hat das "Snowmobile" 2016 auf der AWS re:Invent auf einer großen Bühne vorgestellt. Die Vorstellung erledigte damals AWS-Chef Andy Jassy persönlich, der inzwischen zum Geschäftsführer von Amazon aufgestiegen ist. Danach konnte der Truck vor das eigene Rechenzentrum bestellt werden, wo er die Daten per Glasfaserkabel transferierte. Damit den Daten auf dem Weg zum AWS-Cloud-Server dann auch nichts passierte, war sogar eine bewaffnete Wache inbegriffen. Das ganze funktionierte also frei nach Andrew Tanenbaums Zitat: "Unterschätze niemals die Bandbreite eines Lastwagens voller Magnetbänder."
Wie groß das Interesse an den Daten-Trucks war, ist nicht bekannt, CNBC hat aber zumindest einen Kunden aufgetan: Der US-Satellitenbetreiber Maxar hat das Angebot demnach 2017 in Anspruch genommen, um mehr als 100 Petabyte von den eigenen Servern zu AWS zu transportieren. Das Snowmobile sei "die ideale Lösung für diesen Moment" der Firmengeschichte gewesen, zitiert der US-Sender einen Sprecher. Seitdem würden die Satellitenbilder und andere Daten aber über das Internet in die AWS-Cloud hochgeladen, die Trucks werden also nicht mehr benötigt. Ähnlich dürften anderen Kunden verfahren sein. Auch wenn die Trucks nun nicht mehr fahren, bietet Amazon für ähnliche Projekte unterschiedliche Dienste im Rahmen der sogenannten "Snow-Familie" an.
(mho)