110 Millionen US-Dollar für Krebsfrüherkennung

Thrive Earlier Detection arbeitet an Bluttests gegen Tumore. Es ist nicht das einzige Start-up.

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110 Millionen US-Dollar für Krebsfrüherkennung

(Bild: Photo by Hush Naidoo on Unsplash)

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Eine Firma aus dem amerikanischen Cambridge will Krebs künftig deutlich früher erkennen als mit herkömmlichen Methoden, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Krebs über das Blut erkennen"). Der Krebsforscher Bert Vogelstein hat dazu mit Kollegen Thrive Earlier Detection gegründet. Das Start-up konnte gerade 110 Millionen Dollar an Investorengeldern aufnehmen. Dahinter steht eine Gruppe bekannter Finanziers wie das Risikokapitalunternehmen Third Rock oder die Versicherungsgesellschaft Blue Cross Blue Shield. Die neue Firma wird von Steven Kafka geleitet, der zuvor bei der Gentestfirma Foundation Medicine aus Cambridge in Massachusetts gearbeitet hatte.

Das Blutscreeningkonzept, auch "flüssige Biopsie" genannt, basiert zu großen Teilen auf früheren Forschungsarbeiten von Vogelstein und seinem Kollegen Kenneth Kinzler von der Johns Hopkins University. Die Idee basiert auf der Tatsache, dass Tumore voller Mutationen steckende DNA und spezielle Proteine in den Blutkreislauf abgeben. Diese lassen sich manchmal auch bei jemandem erkennen, der keine äußeren Anzeichen von Krebs zu haben scheint.

Zusammen mit dem Onkologen Nickolas Papadopoulos beschrieben Vogelstein & Co. im letzten Jahr einen Bluttest, der nach 16 Genen und acht Proteinen sucht, über die sich mehrere Krebserkrankungen erkennen lassen – darunter im Magen, in den Eierstöcken und der Leber. Das funktionierte bei Menschen, von denen bereits bekannt war, dass sie erkrankt waren.

Nun ist die Gruppe dabei, eine Studie zu beenden, bei denen 10.000 äußerlich gesunde Patientinnen im Alter von 65 bis 75 auf versteckte Tumore untersucht werden. Entdeckt der Bluttest Krebs, wird ein vollständiger Körperscan nach dem PET-Verfahren vorgenommen. Die Untersuchung findet beim Gesundheitsversorger Geisinger in Pennsylvania statt.

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)