130 Gramm leichter Soft-Robotergreifer hebt 100 Kilogramm
Der weiche Robotergreifer des KAIST kann hart zupacken, zugleich aber auch empfindliche Objekte greifen.
Einem Wissenschaftsteam des Intelligent Robotics Research Center des Korea Advanced Institute of Science and Technology (KAIST) ist es gelungen, mit einem lediglich 130 g leichten, soften Robotergreifer sehr schwere Gegenstände anzuheben. Der Greifer ist darüber hinaus in der Lage, zerbrechliche Objekte wie etwa rohe Eier zu handhaben. Der Robotergreifer könnte in der Industrie universell für vielfältige Anwendungsbereiche eingesetzt werden.
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Der Greifer, den die KAIST-Forscher entwickelt haben, besteht aus dünnen PET-Kunststoffstreifen, die sich elektromotorisch nach einem spezifischen Muster ineinander verschlingen. Die dabei entstehende Struktur geht auf eine Webtechnik zurück, die für besonders widerstandsfähige Textilien verwendet wird. Dadurch ist der Greifer sehr robust und gleichzeitig leicht. Er wiegt lediglich 130 g, wie die Wissenschaftler in ihrer Studie "Grasping through dynamic weaving with entangled closed loops" schreiben, die in Nature Communications veröffentlicht ist.
Softer Greifer, harter Griff
Herkömmliche Greifer gleichen Gewichts können etwa Gewichte von maximal 20 kg aufnehmen. Der Robotergreifer des KAIST kann jedoch Gewichte von mehr als 100 kg anheben. Greifer, die Gewichte bis 100 kg aufnehmen können, wiegen nach Angaben der Forscher in etwa ebenfalls 100 kg.
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Der Robotergreifer weist neben dem Gewichtsvorteil und seiner Tragkraft noch weitere Vorteile auf: Er kann zusätzlich sehr kleine Gegenstände wie etwa Schraubenmuttern und zerbrechliche Objekte wie rohe Eier aufnehmen, ohne sie zu beschädigen. Damit lässt er sich universell für industrielle Anwendungen einsetzen. Ein weiterer Vorteil sei die einfache Herstellung und sein geringer Preis von etwa 2 US-Dollar. Ein solcher Greifer lasse sich in weniger als zehn Minuten herstellen. Außerdem sei er bei Defekten einfach auszutauschen.
Das Material des Greifers kann je nach Anwendungsgebiet angepasst werden. So sei etwa die Verwendung elastischer Materialien wie Gummi möglich. Unter extremen Bedingungen könne widerstandsfähigeres Material genutzt werden.
"Der vom KAIST entwickelte Greifer mit gewebter Struktur hat die Stärken eines weichen Roboters, kann aber schwere Objekte auf dem Niveau eines starren Greifers greifen", sagt Kahye Song, Hauptautor der Studie. "Er kann in einer Vielzahl von Größen hergestellt werden, von Münzen bis zu Autos, und er kann Objekte verschiedener Formen und Gewichte greifen, von dünnen Karten bis zu Blumen, sodass er voraussichtlich in Bereichen wie Industrie, Logistik und Hausarbeit eingesetzt werden kann, die weiche Greifer erfordern."
(olb)