140 Jahre Weltkommunikationstag

Entsprechend der Bedeutung, die Internet-Regulierungsfragen für die ITU haben, steht der 140. Weltkommunikationstag unter dem Motto "Creating an Equitable Information Society: Time for Action."

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Von
  • Jürgen Kuri

Wie jedes Jahr seit der Etablierung der Internationalen Telekommunikations Union (ITU) wird heute an ihrem Gründungstag der Weltkommunikationstag gefeiert. Im Jahre 1865 setzen sich zum ersten Mal Vertreter verschiedener Regierungen zusammen, um sich über Mindeststandards für eine länderübergreifende Telegrafie und Telefonie zu einigen.

Jeder Weltkommunikationstag steht unter einem Motto, das entweder auf Vorteile oder Missstände in der internationalen Kommunikation hinweisen soll. So nahm die ITU vor 20 Jahren das erste Mal den Slogan vom "Digital Divide" auf, der auf das Auseinanderklaffen bei der Kommunikation in Industriestaaten und Entwicklungsländern aufmerksam machen sollte. Während es vor 20 Jahren an jeder Ecke in den westlichen Ländern eine Telefonzelle gab, hatten ganze Landstriche in Afrika oder Asien kein Telefon.

Mit dem Aufkommen des Internet hat die ITU ihren Fokus auch auf das Datennetz ausgedehnt -- bis hin zu umstrittenen Vorhaben, bei der Internet-Verwaltung ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Entsprechend der Bedeutung, die Internet-Regulierungsfragen für die ITU haben, steht der 140. Weltkommunikationstag heute unter dem Motto "Creating an Equitable Information Society: Time for Action." Die Aktion, die mit diesem Motto angemahnt wird, bezieht sich jedoch nicht auf den heutigen Tag, sondern auf den zweiten Teil der Weltgipfels der Informationsgesellschaft in Tunis, der vom 16. bis 18. November stattfinden wird.

Usprünglich sollte mit diesem Treffen der Weg für eine Internet-UNO unter Beteiligung der Stimmen der Zivilgesellschaft frei sein, doch schon der erste Teil des Weltgipfels, der im Dezember 2003 in Genf stattfand, brachte herbe Ernüchterung. An Stelle einer Netzpolitik, die die Rechte von Minderheiten und Dissidenten schützt, hält sich die ITU lieber an die Kommunikationsvorstellungen, die staatliche Repräsentaten und etablierte Regierungsorganisation definieren. (jk)