macOS-Update mit "null neuen Funktionen": Zeit für ein neues Snow Leopard?
Vor 15 Jahren hat Apple macOS 10.6 vorgestellt. Der Konzern widmete sich erstmals nur internen Verbesserungen. Das wäre auch heute nicht schlecht.
Mac-Nutzer konnten am gestrigen Mittwoch über ein kleines Jubiläum begehen: Das Erscheinen von macOS 10.6 alias Snow Leopard (damals noch offiziell "Mac OS X Snow Leopard" genannt) jährte sich zum 15. Mal. Das Betriebssystem-Update hat in Apples Rechnergeschichte einen besonderen Platz: Es diente allein dazu, den Vorgänger Leopard (macOS 10.5), der bereits zwei Jahre zuvor erschienen war, zu verbessern und zu stabilisieren. Man habe "null neue Funktionen" integriert, teilten Apples Ingenieure auf der Entwicklerkonferenz WWDC 2009 mit.
Stabilisierung von der Installation bis zum Herunterfahren
Die Idee, dass es nicht in jedem Jahr ein neues macOS geben muss, wurde von Apple seither nur noch einmal verfolgt: Beim Umstieg von Snow Leopard auf macOS 10.7 alias Lion (das sich dann offiziell "OS X Lion" nannte) im Jahr 2011. Seither kam Jahr für Jahr ein neues Mac-Betriebssystem heraus: inklusive dem in diesem Herbst erscheinenden macOS 15 alias Sequoia 13 weitere Versionen.
Snow Leopard war damals ein Notbehelf gewesen. Nach "300 neuen Funktionen", die es im Vorgänger Leopard gegeben hatte, war bemerkt worden, dass die Umsetzung keineswegs rund gelaufen war. Apples damaliger Software-Chef Bertrand Serlet räumte das selbst ein und sagte unter anderem zur Vorstellung von Snow Leopard, man habe die Oberfläche des Finders zwar nicht verändert, sei intern aber auf das modernere Cocoa gewechselt. Die Nutzer reagierten positiv auf das Update, das am 28. August 2009 dann schließlich erschien: Die "bessere Nutzererfahrung von der Installation bis zum Herunterfahren" (O-Ton Serlet) sorgte für einen zuverlässiger arbeiteten Mac.
Eine Idee, deren Zeit wieder gekommen ist
Auch heute wünschte man sich, Apple denke so über macOS. Doch die 13 neuen Versionen von macOS 10.7 bis macOS 15 sprechen eine andere Sprache. Jedes Jahr kommen neue Funktionen hinzu, teilweise werden alte gestrichen oder schlicht nur etwas umgemodelt. Es wird an der Sicherheit – manche Nutzer würden auch sagen: Vernagelung – gefeilt. Manchmal gibt es interne Umbauten, über die zahlreiche Nutzer stolpern, beispielsweise in der Preview-App.
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Langjährige Mac-Nutzer stört allerdings am meisten, dass durch ein jährliches Update bestehende Apps nicht mehr arbeiten oder zumindest nicht so, wie sie das gewohnt sind. Ein macOS-Update ist stets auch eine Operation am offenen Herzen. Sich dem zu entziehen, ist keine gute Idee: Schließlich kriegen nur die jeweils aktuellen macOS-Versionen wirklich alle Sicherheitsfixes. Und so bleibt die Hoffnung, dass Apple sich 15 Jahre nach Snow Leopard vielleicht an die Idee erinnert: Ein macOS alle zwei Jahre wäre doch eigentlich ausreichend, oder? Dafür dann ein gerne (noch) stabileres.
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(bsc)