17.000 Bilder/s: Unabhängiger Ingenieur entwickelt günstige Highspeed-Kamera

Die Chronos 1.4 kann laut Entwickler Zeitlupenvideos mit bis zu 17.000 Bildern pro Sekunde aufnehmen. Zunächst soll aber erst eine Kickstarter-Kampagne anlaufen, um das Projekt weiter zu finanzieren.

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17.000 Bilder/s: Unabhängiger Ingenieur entwickelt günstige Hispeed-Kamera

(Bild: David Kronstein, Youtube)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Th. Fischer

Wer sich für eine günstige Highspeed-Kamera interessiert, hatte bislang nicht viele Möglichkeiten. Der Elektroingenieur David Kronstein hat nun die Chronos 1.4 vorgestellt, die in der Spitze etwa 17.000 Aufnahmen pro Sekunde schaffen soll; dann allerdings laut der Webseite Hispeedcams nur in einer Auflösung von 640 × 120 Pixel. Je höher die Auflösung wird, desto niedriger wird auch die Aufnahmerate der Kamera. In der von Kronstein genannten Maximalauflösung von 1280 x 1024 Pixel sind es aber immer noch beeindruckende 1050 Frames pro Sekunde (FPS). Aktuelle iPhones schaffen bei einer Auflösung von 1280 × 720 Pixel "nur" 240 FPS.

Die weiter oben und im Titel genannten 17.000 FPS beziehen sich auf Spezifikationen, die von der Webseite Hispeedcams veröffentlicht wurden. Bei einer Auflösung von 640 x 120 Pixel treffen sie auch weiterhin zu. Laut einem vor kurzem bei Youtube veröffentlichten Testvideo von TAOFLEDERMAUS erreicht die Chronos 1.4 bei einer etwas niedrigeren Auflösung von 640 x 96 Pixel aber sogar rund 21.650 FPS.

Wann die Chronos 1.4 erhältlich sein wird, ist noch nicht bekannt. Kronstein hat die Kamera zunächst in einem Youtube-Video vorgestellt und will im kommenden Monat eine Kickstarter-Kampagne starten, um einen ersten Produktionslauf durchführen zu können. Der Preis für die einfachste Ausführung steht aber schon fest: Mit 8 GByte RAM soll die Hispeed-Cam 2500 Dollar kosten. Kronstein will aber auch Modelle mit einem 16 und eventuell auch einem 32 GByte großen Bildpuffer anbieten. Die damit möglichen Aufnahmezeiten liegen nach seinen Angaben zwischen 4 und 16 Sekunden.

Alle Modelle können rund 1,4 Gigapixel pro Sekunde verarbeiten, daher auch der Name der Kamera. Die aufgenommenen Zeitlupenvideos lassen sich entweder als nicht komprimiertes RAW-Video oder komprimiert mit dem Codec H.264 speichern. Als Speicher sollen sich SD-Karten, USB-Sticks und SATA-Laufwerke anschließen lassen. Es soll zudem möglich sein, die Kamera per Ethernet-Kabel mit einem Computer zu verbinden. Zur Stromversorgung dienen EN-EL4A-Standardakkus von Nikon. Laut Kronstein haben diese genug Kapazität, um die Kamera 1,75 Stunden lang zu betreiben.

Bedient wird die Chronos 1.4über den Touchscreen auf der Rückseite. Dort ist auch ein analoges Drehrad untergebracht, mit dem durch bereits aufgenommene Videos gescrollt werden kann. Was die Kamera leistet, zeigt Kronstein in dem oben verlinkten Youtube-Video etwa ab 9:30 Minuten: Mehrere hintereinander geschnittene Zeitlupenaufnahmen demonstrieren, wie es wirklich aussieht, wenn Luftballons zerplatzen, ein Feuer brennt, Metallspäne durch die Luft fliegen und wie Tropfen ins Wasser fallen.

[Update 28. Okt. 2016, 15:42: Der zweite Absatz wurde ergänzt] (keh)