20 Prozent der Microsoft SQL Server läuft trotz End of Life

Ein Fünftel der SQL-Server-Instanzen läuft mit veralteten Versionen. Ab nächsten Monat könnten es mit SQL Server 2014 sogar ein Drittel werden.

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Server-Raum in roter Beleuchtung

Nicht alle Anwendungen auf den eigenen Servern werden noch vom Anbieter unterstützt.

(Bild: vchal/Shutterstock.com)

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Fast 20 Prozent der laufenden Microsoft SQL Server hat das End-of-Life-Datum (EoL) überschritten – ab dem nächsten Monat könnten es sogar 32 Prozent werden. Der Visibility-Anbieter Lansweeper hat über eine Million Server-Instanzen gescannt und warnt vor dem Ende der Garantieleistungen, Bugfixes und Sicherheitspatches von Microsoft. Im Juli 2024 ist es bei SQL Server 2014 so weit, was wiederum 12 Prozent der Instanzen ausmacht.

Obwohl viele Systeme aktuelle Versionen nutzen, so laufen doch 19,8 Prozent der Instanzen mit einer nicht mehr unterstützten Variante von Microsoft SQL Server. Nur für SQL Server 2012 gilt noch ein erweitertes Abo, für das nächsten Monat auslaufende SQL Server 2014 müssten Unternehmen dann ebenfalls eine Zusatzvereinbarung abschließen.

(Bild: Lansweeper)

Laut der Studie werden 19,8 Prozent gescannten Systeme nicht mehr unterstützt. Vorreiter ist SQL Server 2012, dessen EoL 2022 war. Über das Extended-Security-Updates-Abo gibt es hier allerdings noch bis 2025 Sicherheitspatches. Anders sieht das bei SQL Server 2008 aus, das noch in knapp acht Prozent der Fälle im Einsatz ist. Hier lief die Verlängerung bereits 2022 aus. Anders sieht es bei SQL Server 2005 aus, das noch auf etwa 2,5 Prozent der gescannten Instanzen läuft. Hier war bereits 2016 Schluss mit Updates, eine Verlängerung war nicht möglich.

Hat man erstmal eine laufende Anwendung auf einer funktionalen, relationalen Datenbank gebaut, fehlt Unternehmen oft ein Anlass, das Grundgerüst noch einmal anzufassen. Besonders wenn die Anwendung schon lange stabil läuft und sie auch keins der neuen Features der Folgeversionen benötigt. Selbst wenn Entwickler gerne upgraden wollen, so müssen Geld und Ressourcen für den Wechsel erstmal da sein. Umso kritischer ist es jedoch, sollten diese Anwendungen wegbrechen. Hat die Anwendung EoL erreicht, so ist der Microsoft-Kunde selbst schuld an seinem Versäumnis.

Doch auch bei Microsoft-Updates läuft nicht immer alles glatt. So kam es bei Sicherheitsupdates für die aktuellen Microsoftprodukte jüngst zu unerwünschten Effekten. Für Zero Day Vulnerabilities, die möglicherweise zu kritischen Sicherheitslücken führen, sind Softwareanbieter generell nicht haftbar zu machen – ein Zustand, an dem die aktuelle Innenministerin Nancy Faeser nichts ändern möchte, obwohl solche Lücken etwa für Angriffe auf die SPD ausgenutzt wurden.

(pst)