2007 wurden weltweit 86 Journalisten getötet

Die meisten Journalisten und Medienmitarbeiter kamen im vergangenen Jahr im Irak ums Leben, geht aus der Bilanz von Reporter ohne Grenzen hervor.

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Im vergangenen Jahr sind nach Angaben von Reporter ohne Grenzen 86 Journalisten in 21 Ländern während oder wegen ihrer Arbeit ums Leben gekommen. Damit sei der höchste Stand seit 1994 erreicht worden. In rund 90 Prozent der Fälle seien die Verantwortlichen nicht oder nur eingeschränkt zur Rechenschaft gezogen worden. Dazu kommen 20 getötete Medienmitarbeiter wie Fahrer, Dolmetscher, Techniker und Sicherheitsleute. Im Jahr 2006 zählte Reporter ohne Grenzen 81 getötete Journalisten.

67 Journalisten wurden in 15 Ländern entführt, geht weiter aus der Bilanz (PDF-Datei) der Organisation hervor. 135 Journalisten saßen zum Jahreswechsel im Gefängnis, vor allem in China und Kuba. Mindestens 887 Journalisten wurden in den vergangenen zwölf Monaten allem in Pakistan, Kuba und im Iran festgenommen. Das gefährlichste Land war im fünften Jahr in Folge der Irak. Dort wurden 47 Journalisten und Medienmitarbeiter getötet. In Somalia, dem zweitgefährlichsten Land 2007, waren es acht Journalisten.

Weltweit saßen 65 Internetdissidenten hinter Gittern, 50 in China, acht in Vietnam. In Ägypten wurde der Blogger Karem Ameer zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, unter anderem weil er Präsident Muhammad Husni Mubarak kritisiert hatte. Die Internetzensur nahm nach Ansicht von Reporter ohne Grenzen vor allem in China, Burma und Syrien zu. In China seien rund um den 17. Kongress der Kommunistischen Partei im Oktober rund 2500 Webseiten, Blogs und Foren gesperrt worden. Syrien habe zum Jahresende über 100 Seiten geschlossen oder gesperrt, die Militärs in Burma kappten während des Aufstandes im September und Oktober den Internet-Zugang. (anw)