Weltweit 81 getötete Journalisten im Jahr 2006

Die meisten Journalisten kamen im vergangenen Jahr im Irak ums Leben, teilt die Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen mit.

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Im vergangenen Jahr wurden nach Zählung der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen (ROG) weltweit 81 Journalisten getötet. Das sei der höchste Stand seit 1994, geht aus dem aktuellen Bericht zur Pressefreiheit 2006 hervor. Seinerzeit wurden demnach 103 Journalisten getötet.

Allein im Irak kamen 39 Journalisten und 25 Medienmitarbeiter gewaltsam ums Leben, 90 Prozent davon Iraker. In Mexiko wurden nach Angaben der Menschenrechtler neun Journalisten ermordet. Auf den Philippinen kamen sechs Journalisten wegen ihrer Arbeit ums Leben, in Russland drei; unter ihnen die Kreml-kritische Anna Politkowskaja, die im Oktober im Moskau erschossen wurde. In einem Dutzend Länder wurden mindestens 56 Journalisten entführt, 17 von ihnen im Irak und sechs im Gaza-Streifen. Während alle in den Palästinensergebieten gekidnappten frei kamen, wurden im Irak sechs der Entführten getötet.

Im vergangenen Jahr wurden laut ROG 871 Journalisten festgenommen. Die auf über 1400 gestiegene Zahl der Angriffe und Drohungen führt Reporter ohne Grenzen auf zahlreiche Wahlkämpfe im vergangenen Jahr zurück, so in Peru, Brasilien, Kongo und Weißrussland. Leicht zurückgegangen sei dagegen vor allem dank des Waffenstillstands in Nepal die Zensur von Medien, und zwar von 1006 Fällen im Jahr 2005 auf 912. Die meisten Einschränkungen gab es nach dem Militärputsch in Thailand. Dort wurden über 300 lokale Radiosender sowie einige Internetseiten vorübergehend geschlossen. (anw)