230-Volt-Leitungen für die letzte Meile

Nach Nor.Web und Siemens meldet nun auch der Energieversorger RWE, ein System zur Datenübertragung über das 230-Volt-Netz entwickelt zu haben.

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Von
  • Dusan Zivadinovic

Nach Nor.Web und Siemens meldet nun auch der Energieversorger RWE, ein System zur Datenübertragung über das 230-Volt-Netz entwickelt zu haben. Die gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Ascom entwickelte PLC-Technik (Powerline Communication) soll wie die Siemens-Lösung Sprachverkehr ermöglichen. RWE könnte damit ihre Kunden über eigene Ortsleitungen an das Telefonnetz anschließen und müßte die Leitungen nicht von der Telekom mieten. Die Leitungsmiete hat die Regulierungsbehörde kürzlich auf 25,40 DM festgelegt. Betroffene Telekom-Konkurrenten, aber auch viele unabhängige Experten befürchten, daß der Wettbewerb im Ortsbereich dadurch eingeschnürt wird. Auf der anderen Seite dürfte die hohe Miete aber zusätzlicher Anreiz gewesen sein, die Entwicklung alternativer Zugangstechniken zum Telefonnetz voranzutreiben.

Das ausgedehnte Stromnetz der RWE erhält mit der PLC-Technik einen zusätzlichen Stellenwert, denn künftig will RWE auf dieser Basis nicht nur Telefonie, sondern auch Highspeed-Internet-Zugänge und Geräteüberwachung anbieten, zum Beispiel die Kontrolle von Kühlanlagen über das Internet. Über die Töchter Rheinelektra Technik und SAG plant der Konzern außerdem "intelligente Lösungen" für Gebäudemanagement und Heimautomation. Im Telekommunikationsbereich engagiert sich der Energiekonzern mit der Tochter RWE Telliance.

Ascom und RWE wollen ihre PLC-Lösung anläßlich der CeBIT auf dem Stand von Ascom (Halle 17, Stand A38) und dem Technologiestand Schweiz (Halle 16, Stand D45) gemeinsam vorstellen. (dz)