30.136 Menschen starben 2020 in Deutschland an COVID-19
Das Statistische Bundesamt hat eine vorläufige Todesstatistik für 2020 herausgegeben.
Auf 36.291 Todesbescheinigungen war laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr in Deutschland COVID-19 als Erkrankung vermerkt. Das geht aus den vorläufigen Ergebnissen der Todesursachenstatistik hervor. COVID-19 war für 30.136 Menschen und damit in 83 Prozent der Fälle auch die Todesursache. In 6155 Fällen (17 Prozent) starben die Personen mit einer Coronavirus-Infektion als Begleiterkrankung, jedoch an einer anderen Grunderkrankung.
Die vorläufigen Ergebnisse der Todesursachenstatistik werden ab dem Berichtszeitraum Januar 2020 erstmals monatlich veröffentlicht und umfassen laut Statistischem Bundesamt bis zur vorliegenden Auswertung knapp 92 Prozent aller Sterbefälle.
Das Institute for Health Metrics and Evaluation (IHME) an der School of Medicine der University of Washington in Seattle geht nach seinen Berechnungen davon aus, dass vergangenes Jahr in Deutschland etwa 32.500 Menschen an COVID-19 starben. Das IHME meint, aus den meisten Ländern würden zu wenig Todeszahlen im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Weltweit waren es nach seinen Berechnungen bisher 3,9 Millionen COVID-19-Tote, die Weltgesundheitsorganisation weist 3 Millionen Tote aus.
Häufig Vorerkrankungen
Das Institut für Rechtsmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hatte Anfang dieses Jahres 735 Todesfälle aus dem Jahr 2020, die mit SARS-CoV-2 assoziiert wurden, genauer betrachtet. Bei 618 Fällen von ihnen stellten die UKE-Forschenden eine COVID-19-Erkrankung als Todesursache fest, die meisten Infizierten starben an einer Pneumonie oder an den Folgen einer Thrombose. In 7 Prozent der Fälle waren die Verstorbenen zwar mit dem SARS-CoV-2-Erreger infiziert, die Infektion war aber nicht todesursächlich.
Hamburger COVID-19-Tote sind demnach am häufigsten im Krankenhaus gestorben und hatten oft mehrere Vorerkrankungen; darunter häufig Bluthochdruck, eine chronische Niereninsuffizienz oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. 20 Prozent der Verstorbenen wiesen ein krankhaftes Übergewicht auf. Im Median waren die COVID-19-Verstorbenen 83 Jahre alt und 75 Prozent aller Todesopfer waren älter als 76 Jahre. Die verstorbenen Männer waren statistisch etwas jünger als die Frauen und es verstarben mehr Männer als Frauen. Kinder oder Jugendliche waren nicht unter den untersuchten Todesfällen. Sieben Personen verstarben in einem Alter unter 50 Jahre.
In dem zu haltlosen Gerüchten neigenden Internet wird behauptet, weltweit würden Ärzte fälschlicherweise COVID-19 als Ursache in Totenscheine eintragen. Die Faktenchecker von Correctiv, die unter anderem für Facebook arbeiten, sehen dafür keine Belege.
(anw)