30 Jahre Tetris: Virale Klötzchen

Vor 30 Jahren entwickelte ein russischer Programmierer Tetris. Das Spiel ist bis heute Kult.

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Tetris ist selbst 30 Jahre nach seiner Erfindung noch ein Renner: Für die PlayStation 4 kommt ebenso wie für die Xbox One dieses Jahr noch eine eigene Version auf den Markt. Wie Technology Review in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (im Heise-Shop erhältlich), hatte der 29-jährige russische Programmierer Alexej Paschitnow nie mit einem derart lang anhaltenden Erfolg gerechnet. Als er das Klötzchenspiel Tetris am 6. Juni 1984 zum ersten Mal auf einem Electronica-60-Computer laufen ließ, war das für ihn nur ein Zeitvertreib. Doch seine Kollegen am Moskauer Computercenter der Akademie der Wissenschaften waren rasch infiziert. Und nachdem ein Freund Paschitnows eine Variante für PCs geschrieben hatte, griff das Tetris-Virus auf die ganze Sowjetunion über.

Doch den weltweiten Durchbruch brachte erst 1986. Henk Rogers, ein amerikanischer Softwareunternehmer mit niederländischen Wurzeln, bekam das Spiel in die Hände. "Ich konnte nicht mehr davon ablassen", sagte der heutige CEO von Blue Planet Software in einem CNN-Interview. Rogers reiste unverzüglich nach Moskau, um die Lizenz für eine Nintendo-Konsolenversion zu erwerben. Er bekam sie nach zähen Verhandlungen mit der russischen Lizenzvergabestelle für Software – für eine halbe Million Dollar. Sie galt bis Mitte der neunziger Jahre. Erfinder Paschitnow ging zunächst leer aus.

Nintendo legte das Spiel 1989 dem ersten Gameboy bei und machte Tetris zum Kult, der bis heute anhält. "Zehn Prozent aller Handyspiele sind Versionen von Tetris", sagt Rogers. Vom Boom profitiert inzwischen auch Paschitnow. 1996 gingen die Rechte an ihn zurück. Inzwischen lebt er in den USA und hat mit seinem Freund Rogers eine Online-Spieleplattform gestartet, auf der man zehn Tetris-Varianten spielen kann. "Die Technik ändert sich sehr", sagt Paschitnow. "Aber die Menschen nicht. Sie wollen nach wie vor Tetris spielen."

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(bsc)