zurück zum Artikel

Chip-Fertigung: Intel angeblich an Globalfoundries interessiert

Mark Mantel

(Bild: Globalfoundries Dresden)

Intels Chefetage soll sich in Übernahmegesprächen mit Mubadala Investment Co. befinden, um den Chipauftragsfertiger Globalfoundries aufzukaufen.

Erst AMDs Haus- und Hoffertiger, dann viele Jahre lang eigenständig und künftig womöglich unter Intels Flagge: Chipauftragsfertiger Globalfoundries könnte für 30 Milliarden US-Dollar, umgerechnet 25,4 Milliarden Euro, Teil von Intels Strategie Integrated Device Manufacturing (IDM) 2.0 werden. Dabei positioniert sich das Unternehmen verstärkt als Chipauftragsfertiger für Dritte.

Von den Übernahmegerüchten berichtet der US-Nachrichtendienst Wall Street Journal [1]. Demnach befindet sich Intels Chefetage unter CEO Pat Gelsinger [2] in Gesprächen mit der Inhabergruppe Mubadala Investment Co. aus Abu Dhabi – womöglich ohne Globalfoundries' eigene Manager.

Schon lange ist klar, dass die Investoren Kapital aus Globalfoundries schlagen wollen. Seit 2019 mehren sich wieder Gerüchte [3] um einen Börsengang des Chipauftragsfertigers [4]. Der komplette Verkauf wäre eine potenziell lukrative Alternative.

Mit der Übernahme würde sich Intel auf einen Schlag fünf Halbleiterwerke sichern, darunter eines in Dresden [5]. Derzeit investiert Globalfoundries in die Aufrüstung bestehender Produktionsstätten [6], die teils in die Jahre gekommen sind. Der Bau neuer, moderner Werke würde einige Milliarden Euro kosten – bei größeren geht man von 10 Milliarden aus. Zusätzlich zu den Produktionsstätten betreibt Globalfoundries etwa mehrere Forschungszentren.

Zudem würde Intel mit der Übernahme an neue Prozesstechnik gelangen: Globalfoundries fokussiert sich auf Spezialschaltungen wie FDX-Fertigungsprozesse mit stromsparender Fully-Depleted-SOI-Technik und Strukturbreiten von 22 (22FDX) und 12 nm (12FDX). Die Firma ist nach Schätzung des Marktforschungsteams Trendforce [7] zurzeit der viertgrößte Chipauftragsfertiger weltweit – nach TSMC, Samsung und UMC.

(mma [8])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-6140596

Links in diesem Artikel:
[1] https://www.wsj.com/articles/intel-is-in-talks-to-buy-globalfoundries-for-about-30-billion-11626387704?st=zikpzvlm8jjdjvf
[2] https://www.heise.de/meinung/Pat-Gelsinger-und-Intel-Nun-waechst-zusammen-was-zusammen-gehoert-5024628.html
[3] https://www.heise.de/news/Bitrauschen-Globalfoundries-Boersengang-und-Moores-Gesetz-4547133.html
[4] https://www.heise.de/news/Chip-Hersteller-investieren-in-Produktionsausbau-gegen-anhaltenden-Chip-Mangel-6027444.html
[5] https://www.heise.de/hintergrund/EU-Chipfertigung-Interview-mit-Dr-Horstmann-von-Globalfoundries-6069698.html
[6] https://www.heise.de/news/Chipauftragsfertiger-Globalfoundries-3-4-Milliarden-Euro-Halbleiterwerk-im-Bau-6116323.html
[7] https://www.trendforce.com/presscenter/news/20210531-10809.html
[8] mailto:mma@heise.de