3D-Druck: Besser und schneller drucken mit dem Creality Sonic Pad
Deutlich schneller und mit erheblich höherer Druckqualität sollen Ender3-Drucker von Creality mit dem Sonic Pad drucken können.
- Heinz Behling
Die 3D-Druck-Einstiegsmodell Ender 3 von Creality sind vor allem wegen ihres Preises und der mechanischen Stabilität weit verbreitet. Doch der Preis forderte auch einige Kompromisse, die das Sonic Pad vom selben Hersteller beseitigen soll.
So liegt die Druckgeschwindigkeit der Ender 3 nur im Mittelfeld und es zeigen sich außerdem einige Einschränkungen bei der Druckqualität, die auf Schwingungen des Riemenantriebs für die X- und Y-Achsen zurückzuführen sind.
Probleme und Abhilfe
Die Schwingungen werden durch elastische Teile des Achsantriebs, insbesondere durch die Zahnriemen, hervorgerufen. Abhilfe durch exaktes Spannen der Riemen ist nur in begrenztem Maße möglich: Falls nämlich die Firmware des Druckers und der verwendete Slicer die Druckmechanik mit Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerten ansteuert, die Bewegungen im Bereich der Resonanzfrequenzen des Geräts bewirken, sind diese Schingungen unvermeidbar.
Das Creality Sonic Pad, eine Art Tablet mit 7-Zoll-Farbdisplay (1024 x 600 Pixel), soll hier Abhilfe schaffen. Vom Hersteller ist es für die Ender-3 V2, Ender-3 S1 und Ender-3 S1 Pro vorkonfiguriert, soll aber auch mit anderen FDM-Druckern arbeiten können. Voraussetzung; Auf den Mainboards der Drucker läßt sich die mitgelieferte Firmware Klipper installieren. Die erfordert relativ viel Speicher, weswegen der alte Ender 3 mit seinem 8-Bit-Mainboard ausscheidet. Das Pad wird mit dem Drucker per USB-Kabel verbunden.
Kein Ghosting oder Ringing mehr
Mit dem Pad wird unter anderem ein Beschleunigungssensor geliefert. Mit dessen Hilfe soll das Pad die Resonanzfrequenzen der X- und Y-Achsen bestimmen und die Beschleunigungs- und Geschwindigkeitseinstellungen der Firmware beziehungsweise Druckdateien so ändern können, dass Ghosting und Ringing vermieden werden.
Das Sonic Pad übernimmt während des Drucks alle Anzeigen, die bislang auf dem Display des Printers erschienen. Das so arbeitslos gewordene Original-Display kann sogar komplett entfernt werden.
Es kostet im Creality-Shop etwa 190 Euro. Da es aber einen Ethernet-Anschluss sowie WLAN besitzt, kann es auch als Printserver arbeiten und so die Anschaffung eines im Moment völlig überteuerten Raspberry Pi einsparen. Das relativiert die Anschaffungskosten.
(hgb)