3D-Druck-RC-Stapler: Herausforderung fĂĽr Maker
Einen Gabelstapler mit Fernsteuerung und akkurater Gabelbewegung 3D-drucken und die Steuerung einbauen ist ein schönes Projekt, um mal abzuschalten.
- Carsten Wartmann
Gabelstapler sind irgendwie cool, vielleicht ist es der niedliche Formfaktor, die Hinterradlenkung, die sich anfühlt, als ob man dauernd driften würde oder der Film "Staplerfahrer Klaus - Der erste Arbeitstag"? Ist man Maker, hat einen 3D-Drucker und etwas Geschick im Löten und Basteln kann man sich vielleicht noch vor Weihnachten den Wunsch nach einem kleinen Stapler erfüllen. Sicher kann man mit mehreren Staplern auch Rennen fahren, aber die Geschicklichkeitsprüfungen, wenn man Paletten stapelt und von A nach B bringen muss, sorgen für viel Spaß.
Aber vor dem Spaß kommt die Arbeit. Vor allem für den 3D-Drucker. Vier Druckplatten wollen ausgedruckt werden, dabei sind die Teile nicht komplett so konstruiert, dass man ohne Stützmaterial drucken könnte. Die automatische Generierung von Stützstrukturen funktioniert in Prusa- und Orca-Slicer gut, ich habe den Typ "Organic" verwendet. Markiert man die Stellen mit Stützen selbst, kann man etwas Material und Druckzeit sparen. Allerdings kostet das auch Zeit und man muss sehr aufpassen, nichts zu vergessen.
Und die Reifen werden in TPU selbst gedruckt, was je nach Drucker schon eine Herausforderung sein kann. Ich habe aber aus Moosgummi mit einer Dicke von 6 mm, welche selbst machen können, besser wäre allerdings 8-10 mm, dann ist der Stapler nicht so „tiefer gelegt“. Aber natürlich kann man auch die Felgen entsprechend größer skalieren …
Der Zusammenbau ist zumindest fĂĽr Maker und Leser des Make-Magazins kein Problem, auch die Verkabelung der Elektronik ist Maker-Standardkost: ein ESP32, Getriebemotoren, Motortreiber (H-BrĂĽcken), Servos, Akkus und ein Spannungsregler.
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Die Beschaffung der Komponenten kann leicht sein, wenn man eine gut gefüllte Bastelkiste hat (ich habe tatsächlich alles gefunden außer einem Getriebemotor) oder bei dem üblichen Versender bestellt. Die Schätzungen der Kosten in den Kommentaren liegen bei 40 bis 100 Euro, einige Bauteile bekommt man nur in Packs oder mit großem Rabatt, wenn man mehrere nimmt, dann kann es sich lohnen, gleich noch Modelle für Freunde und Verwandte zu drucken.
Der Zusammenbau und die Elektronik sind, wie zuvor erwähnt, etwas für Maker, die Ähnliches schon mal gemacht haben. Mit etwas Recherche in den Kommentaren findet man auch ein Github, das den Sourcecode für den ESP32 enthält. Das Video des Designers gibt auch einige Hinweise. Das Einbinden der Libraries in die Arduino-IDE oder VSCode sollte man aber schon mal gemacht haben.
Im Shop des Designers kann man auch ein Kit der Elektronik inkl. Schrauben kaufen. Die Akkus sind allerdings nicht darin enthalten. Der Kit kostet knapp 71 Euro, allerdings kommen noch Versand (aus den USA), Steuern und ggf. Zoll hinzu.
Stücklisten und eine genaue Anleitung bekommt man so aber nicht. Dann hat man die Möglichkeit, einen Kurs beim Designer zu kaufen, dies ist allerdings ein Abo für 9,95 Euro pro Monat. Aber ein Monat sollte ja reichen und man kann das Abo parken oder beenden. Mit dem kostenlosen Kurs über ein ähnliches Modell kann man sich von der Qualität des Kurses überzeugen.
Steuern kann man den kleinen Stapler übrigens über viele Bluetooth-Controller, ich verwende einen von Lioncast für die Switch, aber auch original Switch Joycons, PS4, XBox und viele weitere Controller funktionieren mit der Bluepad 2.0 Bibliothek. Für PS3 Controller gibt es eine Extra-Firmware, und wer so gar keinen Controller besitzt oder kaufen möchte, kann auch per WLAN und Smartphone oder Computer steuern.
(caw)