40.000 Südkoreaner nutzen terrestrisches Handy-TV
Terrestrische DMB-Sendungen sind bislang nur in Seoul zu empfangen. Dank einer Ausweitung des Dienstes auf andere Regionen und auch U-Bahnen soll die Nutzerzahl Ende 2006 auf zwei Millionen steigen.
In Südkorea empfangen derzeit rund 40.000 Personen terrestrisch ausgestrahlte DMB-Sendungen mit ihren Handys. Dies berichtet die New York Times. Bislang sind die kostenlosen Programme nur in der Hauptstadt Seoul zu empfangen, im Lauf des Jahres soll der DMB-Regelbetrieb auf das ganze Land ausgeweitet und auch die U-Bahn-Schächte versorgt werden. Hiervon verspricht sich das staatlich finanzierte Electronic Technology Research Institute ein Anwachsen der Nutzerzahl auf zwei Millionen bis zum Jahresende, heißt in dem Bericht – bis zum Ende des Jahrzehnts erwartet das Institut 15 Millionen Nutzer. Die schon im vergangenen Mai gestarteten, kostenpflichtigen DMB-Ausstrahlungen via Satellit nutzen inzwischen 440.000 Südkoreaner. Auch für den konkurrierenden Standard DVB-H werden inzwischen technische Plattformen für eine satellitengestützte Übertragung angeboten.
Auf der gestern zu Ende gegangenen CeBIT führten die Hersteller terrestrisch verbreitetes Handy-TV sowohl via DMB als auch über DVB-H vor – die Messebesucher erlebten Handy-TV satt und lobten überwiegend die überraschend gute Bildqualität der Empfänger wie dem Nokia-Modell N92, das DVB-H unterstützt. Auf diesen Standard setzt neben dem Handy-Weltmarktführer zum Beispiel auch eine Industrieallianz in Nordamerika.
DMB wurde maßgeblich von Samsung mitentwickelt. Seither versucht der koreanische Elektronikriese, diese Technik über Korea hinaus zu verbreiten und kann bereits einen Exporterfolg in China, dem größten Mobilfunkmarkt der Welt, vorweisen. Nach Brancheninformationen hält sich Samsung bereit, bis zum Start der Fußball-WM zumindest noch einige zehntausend DMB-Handys nach Deutschland zu liefern. In einem durch den Föderalismus verkomplizierten Verfahren wollen die einzelnen Landesmedienanstalten bis dahin ein bundesweites DMB-Pilotprojekt starten. Nur der Republik ist derzeit für DVB-H geeignetes Spektrum verfügbar.
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(ssu)