60 Millionen Dollar: Reddit erlaubt KI-Unternehmen Zugriff auf seiner Plattform

Für 60 Millionen Dollar pro Jahr darf ein großes KI-Unternehmen die Inhalte auf Reddit für Trainings nutzen. Reddit steht kurz vor einem möglichen Börsengang.

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Reddit-Logo auf Smartphone

(Bild: KateV28/Shutterstock.com)

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Reddit hat einen Vertrag mit einem namentlich nicht genannten KI-Unternehmen abgeschlossen. Dabei handle es sich um ein großes Unternehmen, das seine Künstliche Intelligenz mit den Inhalten auf Reddit trainieren will und darf. Der Social-News-Aggregator soll dafür jährlich 60 Millionen Dollar erhalten und kurz vor seinem Börsengang stehen, berichtet Bloomberg.

Der Vertrag sei demnach bereits zu Beginn des Jahres abgeschlossen worden. Das habe Reddit mit der Angelegenheit vertrauten Personen zufolge potenziellen Investoren für den angeblich kurz bevorstehenden Börsengang mitgeteilt. Erste Verhandlungen dazu haben bereits im vergangenen Jahr stattgefunden. Eine der vertrauten Personen sieht darin ein mögliches Modell für zukünftige Verträge ähnlicher Art.

Reddit habe im vergangenen Jahr einen Umsatz von mehr als 800 Millionen Dollar erzielt – das sei eine Steigerung von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr –, allerdings immer noch keinen Gewinn erwirtschaftet. Der nun bekannt gegebene Vertragsabschluss könne den Börsengang vorantreiben, bei dem Reddit Beratern zufolge eine Bewertung von mindestens 5 Milliarden Dollar anpeilen sollte. Zuvor wurde das Unternehmen noch mit 10 Millionen Dollar bewertet.

Die Überlegungen für einen Börsengang seien bislang nicht abgeschlossen, so eine der namentlich nicht genannten Personen. Sowohl die Details des Börsengangs als auch des KI-Deals könnten sich demnach noch ändern. Reddit habe eine Stellungnahme gegenüber Bloomberg abgelehnt.

Wie die Nutzer auf Reddit das aufnehmen, bleibt abzuwarten. Zuletzt verstummte nahezu die gesamte Plattform, als der Betreiber eine "realitätsferne und unangemessene" Preiserhöhung für die Reddit-API ankündigte.

KI-Firmen sind ständig auf der Suche nach neuem Futter für ihre Sprachmodelle, so Bloomberg, und geraten dabei immer wieder in Konflikt mit den Text- und Inhalte-Lieferanten. So hat etwa die New York Times im vergangenen Jahr den ChatGPT-Bot ausgesperrt und anschließend eine Verletzung der Nutzungsbedingungen vorgeworfen. Ungefähr zur gleichen Zeit soll der Axel-Springer-Verlag einen Deal über mehrere zehn Millionen Dollar eingegangen sein, damit OpenAI auf Springer-Inhalte zugreifen und ChatGPT damit trainieren darf.

(bme)