85 Millionen Dollar für Sex.com gefordert (Update)

Die Domain Sex.com soll für mindestens 85 Millionen US-Dollar versteigert werden: Der höchste Preis, der jemals für eine Domain gezahlt worden wäre.

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Die Internetadresse Sex.com soll für die Rekordsumme von mindestens 85 Millionen US-Dollar (rund 170 Millionen Mark) versteigert werden. Das Interesse sei sehr groß, sagte Robert Mohren von der Internetplattform Domshop.de gegenüber dpa. Der bisherige Inhaber der Seite, der Amerikaner Gary Kremen, habe das Kölner Unternehmen mit dem Verkauf beauftragt. Bislang seien die Gebote für die Adresse aber noch nicht hoch genug gewesen, berichtete Mohren. "Sex" sei der meistgesuchte Begriff im Internet überhaupt. Die Seite sei daher eine "Lizenz zum Gelddrucken", meinte Mohren. Warum sich der bisherige Inhaber von der Adresse trennt, sei nicht bekannt.

Allerdings ist auch noch gar nicht endgültig entschieden, ob Kremen über die Domain überhaupt verfügen darf. Zurzeit hat er zwar nach der Entscheidung eines US-Bezirksgerichts die Kontrolle über die Adresse, es läuft aber momentan ein Verfahren vor einem US-Berufungsgericht, ob er sie nicht an den zwischenzeitlichen Besitzer Stephen Michael Cohen zurückgeben muss. Bislang allerdings hatte das Berufungsgericht den Antrag auf eine einstweilige Verfügung von Cohen gegen Kremen abgelehnt. Kremen hatte die Domain bereits 1994 registriert. Cohen hatte die Kontrolle über die Domain nach Ansicht des Richters der ersten Instanz durch einen unberechtigten Übertragungsantrag bei Domain-Registrar Network Solutions erhalten. Bis Mitte Februar laufen nun noch die Fristen, innerhalb derer die streitenden Parteien ihre Eingaben beim Berufungsgericht machen können. Den Termin für eine mündliche Verhandlung hat das Gericht noch nicht verkündet.

Die Summe von 85 Millionen US-Dollar würde alle bisher bekannt gewordenen Verkaufssummen bei weitem übertreffen. business.com wechselte Ende 1999 für 7,5 Millionen Dollar den Besitzer. Der Südseestaat Tuvalu bekommt über einen Zeitraum von zehn Jahren 50 Millionen US-Dollar – allerdings gleich für die Rechte an der gesamten Länder-Domain .tv. Das Höchstgebot von 10 Millionen US-Dollar für year2000.com, was die bislang teuerste Domain gewesen wäre, stellte sich später allerdings als Scherz heraus. Nachdem der Wechsel ins Jahr 2000 ohne die befürchteten Probleme überstanden war, stellte sich das Interesse an der Domain als doch nicht so groß heraus wie von den ursprünglichen Betreibern erwartet. (jo)