90er-Fenstermanager lebt noch: IceWM 3.0.0 für den schlanken Linux-Desktop
IceWM 3.0.0 ist da – ein Update für den schon 25 Jahre alten Fenstermanager. Und es ist nicht nur ein Bugfix-Release, sondern bietet interessante Features.
![](https://heise.cloudimg.io/width/610/q85.png-lossy-85.webp-lossy-85.foil1/_www-heise-de_/imgs/18/3/6/1/9/7/0/3/shutterstock_1656099679-c95fb37f9611239e.jpeg)
(Bild: rhfletcher/Shutterstock.com)
Version 3.0.0 erweitert IceWM um mehrere neue Funktionen. Unter anderem erhält der X11-Fenstermanager für Linux- und Unix-Desktops Tab-Fenster: Mit einem simplen Klick der mittleren Maustaste auf die Titelleiste und gedrückter Shift-Taste lässt sich ein Fenster auf ein anderes ziehen.
Die weiteren Änderungen sind überschaubar, so lässt sich mit dem Befehl icesh -T hide
die Taskleiste verstecken. Alle Neuerungen listet das Projekt auf seiner GitHub-Seite auf. Wer die neuen Funktionen direkt testen will, muss zunächst auch von dort die Software beziehen – in den Repositorien beliebter Linux-Distributionen fehlt das Update noch.
Alt, aber nicht veraltet
IceWM erblickte bereits 1997 das Licht der Welt, der Fenstermanager soll einfach und schnell sein. Letzteres bezieht sich auf den Vergleich mit umfangreichen Desktop-Umgebungen wie Gnome und KDE. Allerdings handelt es sich im Gegensatz zu letzteren beiden um ein reines X11-Projekt – wie bei den meisten klassischen Fenstermanagern ist kein Umstieg auf Wayland geplant.
Während manche 90er-Artefakte wie CDE in erster Linie Nostalgiker ansprechen dürften, ist die Weiterentwicklung von IceWM jedoch nie eingeschlafen. Und aufgrund der genügsamen Systemanforderungen liegt der Fenstermanager sogar manchem Enterprise-Linux bei.
(fo)