AAE-1: Unterseekabel im Roten Meer wieder betriebsbereit
Das beschädigte, wichtige Unterseekabel AAE-1 im Roten Meer ist repariert worden. Dem waren zähe Verhandlungen in dem Konfliktgebiet vorausgegangen.
Die Reparatur des wichtigen Unterwasserseekabels AAE-1 im Roten Meer, das Asien und Europa miteinander verbindet, ist abgeschlossen. Die rund 25.000 km lange Glasfaserverbindung ist nun wieder einsatzbereit, berichtet Bloomberg am Mittwoch. Zugleich laufen die Reparaturen an zwei weiteren Telekommunikations-Unterseekabeln.
Die Reparaturen wurden von E-Marine, einer Tochtergesellschaft der Emirates Telecommunications Group, durchgeführt, schreibt Bloomberg. Derzeit arbeitet das Reparaturschiff des Unternehmens, die Niwa, an der Wiederherstellung der ebenfalls beschädigten Seekabel Seacom und EIG.
Beschädigt wurden Anfang März nach derzeitigem Ermittlungsstand vier von insgesamt 15 Unterseekabeln von einem Anker des Frachtschiffs Rubymar, das die militante Huthi-Miliz im Roten Meer versenkt hatte. Die Kabel liegen im Roten Meer dicht beieinander und konnten so durch die Aktion gemeinsam beschädigt werden. Betroffen ist auch das Seekabel TGN. Huthi-Milizen aus dem Jemen verüben immer wieder Anschläge auf die zivile Schifffahrt in der Meerenge zwischen Eritrea, Dschibuti und dem Jemen.
Reparaturen nach Verhandlungen
Zunächst war nicht klar gewesen, ob und wann die Reparaturarbeiten an den Unterseekabeln überhaupt durchgeführt werden können. Die jemenitischen Gewässer sind aufgrund der geteilten Regierung im Jemen sowie des Konfliktgebietes im Roten Meer nur schwer zugängig. Verhandlungen zwischen den Kabelbetreibern und den beiden Regierungsparteien im Jemen haben dann aber positiv abgeschlossen werden können, sodass die Reparaturarbeiten aufgenommen werden konnten. Dabei hatte es anfangs nicht gut ausgesehen. Besonders die Reparatur an AAE-1 stand auf der Kippe, weil das Konsortiumsmitglied TeleYemen angeblich Verbindungen zu den Huthi haben soll, berichtet Bloomberg weiter.
Das Unterseekabel AAE-1 ist eine besonders wichtige Kommunikationsverbindung, die Europa, den Nahen Osten, Indien und Asien miteinander verbindet. Die Betreiber waren durch die Beschädigung gezwungen worden, den Datenverkehr umzuleiten. Das verursachte erhebliche Kosten.
Die Gefahr in dem Konfliktgebiet ist jedoch nicht gebannt, weitere Beschädigungen an den Unterwasser-Verbindungen sind jederzeit möglich. Denn die Huthi-Milizen haben ihre Angriffe auf Schiffe in dem Konfliktgebiet verstärkt. Die Unterwasserstruktur ist dadurch weiterhin gefährdet – wie auch die Schifffahrtsrouten in der Region insgesamt.
Wann die restlichen beschädigten Unterseekabel repariert sein werden, ist derzeit noch unklar.
(olb)