Mehr Rückgaben als Verkäufe: AI Pin in schwierigem Fahrwasser

Humane wollte den Gebrauch von technischen Geräten mit dem AI Pin revolutionieren. Bisherige Nutzer scheinen laut aufgetauchten Zahlen nicht überzeugt zu sein.

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AI Pin von Humane

Der AI Pin von Humane

(Bild: Humane)

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Der AI Pin von Humane sollte Nutzer auf den Geschmack bringen, Geräte und Künstliche Intelligenz auf eine ganz neue Art und Weise zu nutzen. Das kleine Kästchen, das magnetisch an die Kleidung befestigt und per Sprache gesteuert wird, gerät aber offenbar in ein immer schwierigeres Fahrwasser. Laut angeblichen internen Papieren wurden in den vergangenen Monaten mehr Geräte zurückgegeben als verkauft.

Die aktuelle Entwicklung führe zu immer mehr Unruhe im Unternehmen und personellen Umbauten in den Leitungspositionen, berichtet die US-amerikanische IT-Nachrichtenseite The Verge. Der im April veröffentlichte AI Pin war mit großen Vorschusslorbeeren gestartet. Namhafte Führungskräfte aus dem Silicon Valley, darunter auch OpenAI-Chef Sam Altman, investierten laut Medienberichten insgesamt rund 200 Millionen US-Dollar in das Start-Up. Das Unternehmen Humane wurde von den früheren Apple-Desigern Imran Chaudhri und Bethany Biongiorno gegründet.

Laut den The Verge vorliegenden Zahlen hat Humane bislang nur rund 10.000 Pins statt der für das erste Jahr erhofften 100.000 Geräte ausliefern können. Ein Unternehmenssprecher wollte dazu nicht im Detail Stellung nehmen und sprach lediglich von "Ungenauigkeiten". Die hohe Rückgabequote wirkt sich laut The Verge besonders negativ aus, da Humane zurückgegebene Geräte nicht wiederverwenden könne. Das hänge mit dem US-amerikanischen Mobilfunkpartner T-Mobile zusammen. Offenbar könne das Mobilfunkmodul des Geräts nicht zurückgesetzt werden, um es mit einem neuen Nutzer weiterzubetreiben. Keiner der Beteiligten habe sich dazu äußern wollen.

Der rund 700 US-Dollar teuere AI Pin hatte zumeist vernichtende Kritiken erhalten. Rezensenten beanstandeten vor allem, dass das Gerät, das ChatGPT nutzt, nicht zuverlässig funktioniere und oft sehr lange brauche, bis es Anfragen beantwortet. Humane verhandele inzwischen über die Aufnahme von Fremdkapital, heißt es in Medienberichten. Auch ein Verkauf an HP sei in der Diskussion. Zudem habe es diverse Umbesetzungen im Führungsteam gegeben.

(mki)