AKW Beznau: Block 1 nach Schnellabschaltung wieder am Netz

Block 1 des Schweizer Atomkraftwerk Beznau ist wieder am Netz. Der Fehler im konventionellen Teil des Reaktors, der am Montag zu einer automatischen Schnellabschaltung führte, sei behoben, teilte der Betreiber Axpo mit. Die Spezialisten des AKW haben demnach als Fehler einen Defekt an einem Ventil ausgemacht und ihn behoben. Genauere Angaben macht das Unternehmen nicht.

Die Schnellabschaltung ereignete sich am Montag um 14:10 Uhr, da es in der Niveauregelung in einem von zwei Dampferzeugern zu einer Fehlfunktion gekommen sei, hieß es zunächst. Block 1 sei vom Netz getrennt worden und in sicherem Zustand. Wegen der Schnellabschaltung war über dem nicht-nuklearen Teil der Anlage zeitweise Wasserdampf sichtbar.

Seit 1969 in Betrieb

Block 1 in Beznau wurde im vergangenen Frühjahr für sieben Wochen einer jährlichen Revision unterzogen. Dabei ging es vor allem um die Kerneinbauten, die unteren Durchführungen des Reaktordruckgefäßes sowie eine der beiden Hochdruckturbinen. Auch wurde der Notstrom-Diesel des Notstandsystems gegen ein überholtes Ersatzaggregat getauscht.

Der erste Block des Atomkraftwerks ist seit 1969 in kommerziellem Betrieb. Das AKW hat keinen Kühlturm, das zur Kühlung nötige Wasser wird der dort vorbeifließenden Aare entnommen. Im Juni dieses Jahres lockerte das Schweizer Bundesamt für Energie die Regeln für die Temperatur für die Einleitung von Kühlwasser. Dies stieß auf Kritik von Umweltschützern.

Neben dem AKW Beznau betreibt Axpo in der Schweiz auch die anderen aktiven Standorte in Leibstadt und in Gösgen. Das Atomkraftwerk Mühleberg wurde 2019 nach 47 Betriebsjahren abgeschaltet und wird vom Betreiber BKW Energie stillgelegt. 2017 stimmte das Schweizer Volk dafür, keine neuen AKW mehr zu bauen. Ab 2029 soll entschieden werden, ob Beznau I und II ab 2032 vom Netz gehen sollen. Der Schweizer Ständerat hinterfrage im März dieses Jahres das Verbot des Neubaus von AKW.

(anw)