AMD-Chef wehrt sich gegen Kungelei-Vorwurf

Seine Aussage während des Kreuzverhörs als Entlastungszeuge im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft sei aus dem Zusammenhang gerissen worden, erklärte AMD-Chef Jerry Sanders gegenüber Analysten.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Seine Aussage während des Kreuzverhörs als Entlastungszeuge im Anti-Trust-Prozess gegen Microsoft sei aus dem Zusammenhang gerissen worden, erklärte AMD-Chef Jerry Sanders gegenüber Analysten. Gestern war bekannt geworden, Sanders habe in der mündlichen Verhandlung zugegeben, Microsoft-Chef Bill Gates mit seiner Aussage "einen Gefallen" getan zu haben. Den Inhalt der von den Klägern verlangten Sanktionen gegen Microsoft habe er nie gelesen. Bill Gates habe ihm am Telefon erklärt, die Maßnahmen seien "völlig verrückt" und würden Microsoft schwer schädigen, erklärte Sanders. Daraufhin habe er sich bereit gefunden, zugunsten Microsofts auszusagen. Allerdings bat er Gates, im Gegenzug AMDs 64-Bit-Chiparchitektur "Hammer" öffentlich zu unterstützen.

Im Rahmen der Analysten-Konferenz zu den AMD-Quartalszahlen erklärte Sanders auf Nachfragen, seine Äußerungen seien in einen falschen Zusammenhang gebracht worden. Er habe mit Microsoft kein Kungel-Geschäft gegeben -- das Zitat, er habe Bill Gates "einen Gefallen getan", sei aus dem Zusammenhang gerissen. Er habe damit lediglich gemeint, dass sein Auftritt vor Gericht ein Gefallen gewesen sei; wegen der angespannten Terminlage hätte er für diesen Auftritt nämlich eigentlich gar keine Zeit gehabt. (wst)