AMD, Infineon und DuPont Photomasks begründen Technologieallianz (Update)

Infineon, AMD und DuPont Photomasks haben heute den Grundstein für ihre gemeinsame Technologieallianz in Dresden gelegt.

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  • dpa

Infineon, AMD und DuPont Photomasks haben heute in Dresden den Grundstein für ihre gemeinsame Technologieallianz gelegt. Die drei Firmen wollen ein weltweit führendes Zentrum für die Entwicklung und Pilotproduktion von lithografischen Masken für Chips mit kleineren Strukturgrößen aufbauen. Die Gesamtinvestition beläuft sich den Angaben zufolge in den nächsten fünf Jahren auf mehr als 500 Millionen Euro. Rund 370 Arbeitsplätze sollen insgesamt geschaffen werden. Der Bund wolle das "Maskenhaus" mit rund 125 Millionen Euro fördern, sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn. Weitere Fördermittel kommen vom Land Sachsen und der EU, außerdem hoffen die Partner auf Personalförderung für die Forschung im Nanotechik-Bereich.

An dem Jointventure Advanced Mask Technology Center GmbH & Co. KG (AMTC) sind der Münchner Chiphersteller Infineon, der US-Prozessorhersteller AMD und der US-Halbleiterausrüster DuPont Photomasks zu gleichen Teilen beteiligt. Für das Maskenzentrum mit künftig rund 170 Mitarbeitern sind Investitionen in Höhe von etwa 360 Millionen Euro angestrebt.

DuPont Photomasks will zudem unter dem gleichen Dach ein Tochterunternehmen eröffnen, das die Masken in großen Stückzahlen produzieren und vertreiben soll. Hierfür sind noch einmal rund 170 Millionen Euro vorgesehen, man plant etwa 200 Arbeitsplätze . Der Gebäudekomplex entsteht bis 2003 im Norden der Stadt, in unmittelbarer Nähe zu den bestehenden Dresdner Werken von Infineon (4300 Mitarbeiter) und AMD (1900 Mitarbeiter). In der zweiten Jahreshälfte 2003 sollen erste Photomasken aus Dresden zur Belichtung von Wafern bereitstehen.

Das "Maskenhaus" werde erhebliche Bedeutung für die gesamte Chipentwicklung haben, sagte Bulmahn. Die geplanten Forschungsarbeiten lieferten die Basis für die nächsten drei Chipgenerationen bis ins Jahr 2008. Das Zentrum werde das einzige High-End-Maskenhaus in Europa sein. Bislang sei dieser Bereich eine Domäne der Japaner und Amerikaner gewesen. Die geplante Förderung des Maskenzentrums in Dresden werde einen Schwerpunkt der Förderung der Nanotechnologie in Dresden bilden, betonte Bulmahn.

Infineon-Vorstandsvorsitzender Ulrich Schumacher, AMD-Geschäftsführer Hans Deppe sowie der Vorstandsvorsitzende von DuPont Photomasks, Peter Kirlin, würdigten die strategische Bedeutung ihrer Partnerschaft. Damit werde Vorsorge getroffen, um auch künftig an der Weltspitze mitmischen zu können. Für das Zentrum hätten 6 Standorte zur Auswahl gestanden. Infineon wird auf Grund der Dresdner Kooperation seine bisherige Maskenproduktion in München schließen.

In den Grundstein packten die Firmen außer Urkunden und Wimpeln auch Erzeugnisse der beteiligten Firmen wie 300-mm-Wafer von Infineon und Wafer von AMD sowie Athlon-Prozessoren mit dem neuen Thoroughbred-Kern. Infineon-Chef Schumacher sagte dazu: "AMD, und das kann man mit Fug und Recht behaupten, fertigt in Dresden die schnellsten Mikroprozessoren der Welt". Er verbreitete Optimismus für die Halbleiterbranche: "Mit etwas Glück haben wir einen Aufschwung, den auch Journalisten als solchen bezeichnen würden, in der zweiten Jahreshälfte". (dpa) / (ciw)