AMD Mobile Athlon 64 4000+ für schnelle Notebooks

AMD hat heute eine 2,6 GHz schnelle Version des 62-Watt-Mobilprozessors vorgestellt. Fujitsu Siemens will ihn ab September im Amilo A1667G einsetzen.

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Der Chiphersteller AMD hat am heutigen Dienstag den Mobile Athlon 64 4000+ vorgestellt. Der Prozessor läuft mit 2,6 GHz, 200 MHz mehr als der bisherige Spitzenreiter 3700+ und hat einen 1 MByte großen L2-Cache.

Fujitsu Siemens will im September das Amilo A1667G mit AMDs neuem Spitzenreiter anbieten. Weitere Ausstattungsdetails des neuen Notebooks sind noch nicht bekannt; das bislang verfügbare Modell Amilo A1650 nutzt den ATI-Chipsatz Mobility Radeon Xpress 200 mit integrierter Grafik, hat einen DVD-Brenner und ein 15,4-Zoll-Display mit 1280 × 800 Punkten; es wiegt 3,2 Kilogramm.

AMD bietet den Athlon 64 derzeit in drei Mobilvarianten an, als Turion 64, als Mobile Athlon 64 und als "Athlon 64 für Notebooks". Sie unterscheiden sich hauptsächlich in ihrer typischen maximalen Leistungsaufnahme (TDP, Thermal Design Power). Der Turion 64 ist nochmal in zwei Varianten erhältlich: Als Turion 64 MT mit maximal 1,8 GHz hat er eine TDP von 25 Watt, als Turion 64 ML mit maximal 2 GHz 35 Watt. Der Neuling gehört zur mittleren Klasse und zieht maximal 62 Watt. Die "für Notebooks"-Prozessoren nennt AMD auch DTR für Desktop-Replacement, sie erzeugen eine Maximallast von 81,5 Watt und sind derzeit maximal mit nur 2,4 GHz erhältlich. Alle Mobilprozessoren können Takt und Kernspannung per PowerNow! reduzieren.

Die TDP bestimmt in erster Linie die Leistungsfähigkeit der Stromversorgung und der Kühlung des Notebooks und hat damit Einfluss auf die Bauform. Auf die Laufzeit wirkt sie sich nur bei den Anwendern aus, die ihr Notebook sehr häufig unter hoher Prozessorlast nutzen, beispielsweise für Spiele oder ständige Berechnungen. Wichtiger für die Laufzeit ist das Verhalten der Notebooks bei niedriger Last, wobei die Prozessoren oft nichts tun oder mit niedrigem Takt laufen -- im Durchschnitt nehmen alle Mobilprozessoren dabei unter 10, einige sogar unter 5 Watt auf. Dann spielen aber auch die zusätzlichen Komponenten wie Grafikchip und Chipsatz eines Notebooks eine Rolle. Auch arbeiten Spannungswandler, die 62 oder 82 Watt stabil liefern können, in niedrigeren Leistungsbereichen nicht besonders effizient, sodass indirekt durch die hohe TDP dann doch die durchschnittliche Leistungsaufnahme des Notebooks etwas steigt.

Der Mobile Athlon 64 4000+ dürfte bei den meisten Anwendungen flotter arbeiten als Intels schnellster Mobilprozessor, der Pentium M 780 mit 2,26 GHz, 2 MByte L2-Cache und einer (etwas anders ermittelten) TDP von 27 Watt. Da Intel den Mobile Pentium 4 schon länger nicht mehr anbietet, gebührt dem AMD-Chip der Titel des schnellsten Mobilprozessors.

Wenn es noch schneller sein soll, bieten sich Notebooks mit Desktop-Prozessoren an. AMD erwähnt explizit das Voodoo Envy Heavyweight u:709 mit dem Dualcore-Prozessor Athlon 64 X2. Dabei handelt es sich um ein Barebone von Clevo, das AMD schon auf der Computex gezeigt hatte und das auch mit Intels Pentium 4 erhältlich ist. Der Name ist allerdings Programm: Fast 6 kg wiegen die Boliden. Noch schneller gehts mit akkulosen Geräten im Industrie-PC-Gehäuse wie dem NexCom FleXtreme, der sogar zwei Xeons oder Opterons aufnimmt und über 10 kg wiegt.

AMD verkauft den Mobile Athlon 64 4000+ an OEM-Kunden in 1000er-Stückzahlen für 382 US-Dollar. Den Preis des Vorgängers hatte AMD vor zwei Wochen von 321 auf 278 US-Dollar gesenkt. (jow)