Zwei Opterons oder Xeons im Notebook

NextCom stellt ein Notebook mit maximal drei Festplatten, zwei Prozessoren, bis zu 16 GByte Speicher sowie Steckplätzen für PCI-X und PCI-Express vor.

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Wem der Pentium M trotz maximal 2,26 GHz zu lahm ist, der greift zu Notebooks mit Desktop-Prozessoren. Und wer selbst einen Athlon 64 oder Pentium 4 für zu schlapp hält, der wird jetzt beim US-amerikanischen Serverspezialisten NextCom fündig: Die FleXtreme-Serie bietet Platz für zwei Prozessoren, entweder zwei AMD Opterons oder zwei Intel Xeons.

Der FleXtreme-S nimmt einen oder zwei Opterons mit einem Kern und maximal 2,6 GHz (Opteron 252) auf, der FleXtreme-D unterstützt die neuen Dualcore-Versionen mit bis zu 2,2 GHz (Opteron 275). Beide Modelle lassen sich mit maximal 16 GByte ECC-DDR-SDRAM bestücken und haben einen PCI-X- (64 Bit, 133 MHz) und einen PCI-Express-x16-Steckplatz.

Der FleXtreme Xeon-D lässt sich mit zwei Xeon-Prozessoren (maximal 3,06 GHz) bestücken und unterstützt 8 GByte Speicher. Das Einstiegsmodell FleXtreme Xeon-S ist auf einen Xeon und 4 GByte Speicher beschränkt. Die Xeon-Familie besteht derzeit nur aus Singlecore-Prozessoren, die Dualcore-Variante Dempsey soll 2006 erscheinen. Den Pentium-D mit zwei Kernen unterstützt NextCom nicht. Die Xeon-Varianten bieten mehrere PCI- und PCI-66-MHz-64-Bit-Steckplätze, aber kein PCI-X oder PCI Express.

Alle FleXtreme-Modelle haben ein 15-Zoll-Display mit 1600 × 1200 Punkten und als Onboard-Grafikchip den ATI Radeon Mobility 7500. Zwei wechselbare 2,5-Zoll-Festplatten sind eingebaut, bei den Opteron-Modellen sind sie als RAID-Array konfigurierbar. Eine dritte 2,5-Zoll-Platte kann optional eingesetzt werden, blockiert dann aber einen PCI-Schacht. Die Schnittstellenausstattung umfasst unter anderem mehrere Gigabit-LAN-Ports, externe SATA-Anschlüsse, USB 2.0 und RS-232. Als Betriebssysteme stehen verschiedene Workstation- und Server-Versionen von Windows, Linux und Solaris zur Wahl.

Der Hersteller positioniert die Modelle nicht als Konkurrenz zu High-End-Notebooks, sondern sieht sie eher als Alternative zu Servern und Workstations. Besonders tragbar fallen sie daher nicht aus. Sie nutzen kein normales Notebook-Gehäuse, sondern gleichen einem Mini-PC mit eingebautem Display und abnehmbarer Tastatur -- eine bei portablen PCs im Industriebereich seit Jahren beliebte Bauform.

Entsprechend hoch fallen Gewicht und Gehäusemaße aus: 10,5 Kilogramm wiegt das FleXtreme bei maximaler Bestückung, es ist 42 Zentimeter breit, 28 Zentimeter hoch und 14 Zentimeter tief -- und davor liegt noch die Tastatur. Ein Akku ist nicht eingebaut, optional ist eine externe USV lieferbar, deren Laufzeit NextCom mit 15 Minuten angibt. Ein großer Koffer gehört zum Lieferumfang, als weiteres Zubehör sind verschiedene robuste, nach Militärstandards getestete Rollkoffer erhältlich. Angaben zum Preis oder der Verfügbarkeit in Deutschland macht NextCom nicht.

Abseits normaler Notebooks gibts es weitere Hersteller wie NextCom, die exotische Hardware halbwegs tragbar verpacken, beispielsweise vertreibt Skyblue Notebooks mit Sparc-Prozessoren wie das Meso Station 999. Es ähnelt dem Elitegroup G900, hat aber außer dem Gehäuse nicht viel mit ihm gemeinsam.

Die Obergrenze des in normalen x86-Notebook machbaren lotet der taiwanische Produzent Clevo mit riesigen Barebones wie dem D900T aus. Es ist in Varianten für Intels Pentium 4 und AMDs Athlon 64 -- auch in der Dualcore-Version X2 -- erhältlich. In Deutschland wird es von Anbietern wie Amadeus, Bullman, faet oder Xeron vertrieben. Als Alienware MJ-12s 7700 im Test in c't 11/05 erwies sich das Notebook als leistungsstark, aber auch sehr laut und stromhungrig -- die Akkulaufzeit lag bei 1,2 Stunden.

In Ausgabe 17 (derzeit am Kiosk) testet c't neun Subnotebooks, die alle zusammen kaum mehr wiegen als das NextCom FleXtreme. (jow)