AMD Radeon Pro 5600M: 50-Watt-GPU mit 8 GByte HBM2
Der Mobilgrafikchip Radeon Pro 5600M nutzt wie die Desktop-Grafikkarte Radeon RX 5700 XT 2560 Shader-Kerne, arbeitet aber wesentlich effizienter.
Chiphersteller AMD hat seine mutmaĂźlich effizienteste Mobil-GPU fĂĽr Apples MacBook Pro (16 Zoll) vorgestellt: die Radeon Pro 5600M. Sie nutzt wie der "Navi 10"-Grafikchip 40 Compute Units mit 2560 Shader-Rechenkernen, kommt aber mit einem entscheidenden Unterschied daher: Die Radeon Pro 5600M setzt auf 8 GByte HBM2-Speicher anstatt GDDR6-RAM.
Lassen sich bei anderen Speicherstandards Kombi-Interfaces im Siliziumchip einsetzen, zum Beispiel bei DDR4 und LPDDR4X, benötigt AMD für den Einsatz von HBM2 eine neue GPU. Der bisherige GDDR6-Controller ist auf wenige Datenleitungen mit besonders hoher Taktfrequenz ausgelegt (256 Bit, 3500 MHz), High Bandwidth Memory (HBM) benötigt hingegen viele Datenleitungen mit niedrigem Takt – hier 2048 Bit. Frühere Linux-Patches legen nahe, dass die Radeon Pro 5600M auf den Grafikchip "Navi 12" setzt.
50 Watt TGP
AMD hat die Radeon Pro 5600M mit einer Leistungsaufnahme von 50 Watt (Total Graphics Power, TGP) auf Effizienz getrimmt. Um diesen Wert zu erreichen, fallen die Taktfrequenzen laut AMDs Datenblatt recht niedrig aus: Die 2560 Shader-Rechenkerne erreichen 1035 MHz, die zwei HBM2-Stacks arbeiten mit 1540 MHz. Das ergibt eine theoretische FP32-Rechenleistung von 5,3 TeraFlops und eine Ăśbertragungsrate von 394 GByte/s.
Zum Vergleich: Die Radeon RX 5700 XT (Desktop) benötigt für knapp den doppelten GPU-Takt und 8 GByte GDDR6-RAM mit 3500 MHz (448 GByte/s) 225 Watt. Die bisher von Apple genutzte Radeon Pro 5500M mit "Navi 14"-GPU kommt mit 1536 Shader-Rechenkernen (1300 MHz, 4 TeraFlops) und 8 GByte GDDR6 (3000 MHz, 192 GByte/s) bei ebenfalls 50 Watt TGP daher.
Wenig Platzbedarf
HBM2-RAM benötigt bei vergleichbarer Leistung nicht nur weniger Strom als GDDR6, sondern weist auch einen niedrigeren Platzbedarf auf. Statt acht Speicherchips um den GPU-Träger herum zu platzieren, sitzen die zwei HBM2-Stacks direkt neben dem Grafikchip. Das spart Platz auf dem Mainboard, was insbesondere bei Notebooks willkommen ist.
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Bisher setzt ausschließlich Apple die Radeon Pro 5600M beziehungsweise die zugrundeliegende GPU ein – als Upgrade-Option im MacBook Pro mit 16 Zoll. Schon früher verbaute der Hersteller exklusiv Grafikchips von AMD, darunter die Radeon Pro Vega 20 ("Vega Mobile").
(mma)