AMD Ryzen 9000: Desktop-CPUs kommen Ende Juli mit neuen OC-Funktionen

Die ersten vier Ryzen-9000-CPUs erscheinen am 31. Juli. Sie verwenden bis zu 16 Zen-5-Kerne und kriegen viele Firmware-Verbesserungen.

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Renderbild eines AMD Ryzen 9000 Prozessors

(Bild: AMD, per Photoshop erweitert)

Lesezeit: 3 Min.

AMD hat sich auf einen Vorstellungstermin seiner Ryzen-9000-Prozessoren für Desktop-PCs festgelegt: Am 31. Juli 2024 kommen der Ryzen 9 9950X, Ryzen 9 9900X, Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X in den Handel. Preise nennt AMD bisher allerdings nicht.

Alle 9000er-Modelle verwenden neue Compute-Chiplets mit Zen-5-Architektur, aus der die CPUs hauptsächlich ihr Leistungsplus ziehen. Zen 5 hebt die durchschnittliche Leistung pro Taktzyklus (Instructions per Cycle, IPC) laut AMD um 16 Prozent an.

Manche Anwendungen und Spiele profitieren überdurchschnittlich, etwa das MOBA "League of Legends" mit +23 Prozent, andere weniger, wie der Ego-Shooter "Far Cry 6" (+10 Prozent) oder die Rendering-Anwendung Handbrake (+11 Prozent).

An der Kernanzahl ändert sich nichts – sie reicht von sechs Kernen beim Ryzen 5 9600X bis 16 beim Ryzen 9 9950X. Auch die Taktfrequenzen bleiben weitgehend identisch. Lediglich die zwei günstigeren Modelle bekommen zusätzliche 100 MHz Maximal-Boost spendiert. Das Topmodell Ryzen 9 9950X verweilt bei 5,7 GHz.

Die Spezifikationen der ersten vier Ryzen-9000-Prozessoren. Auf dem Papier ändert sich im Vergleich zu den 7000er-Vorgängern fast nichts. Nur der Ryzen 7 9700X und Ryzen 5 9600X bekommen 100 MHz mehr Boost-Takt. Kernanzahl und Cache-Größen bleiben identisch.

(Bild: AMD)

Mehr Spielzeuge bekommen derweil Bastler an die Hand, die ihren PC gern händisch optimieren. Aus dem Curve Optimizer etwa wird der Curve Shaper: Damit lassen sich verschiedene Spannungen für mehrere Takt- und Temperaturschritte festlegen, statt nur eine generelle Verschiebung der gesamten Spannungs-Takt-Temperatur-Kurve. Wer im Silizium-Lotto gewinnt, kann so die Effizienz und Temperaturentwicklung des Prozessors besonders gut optimieren.

Mit dem bisherigen Curve Optimizer konnte man nur die gesamte Kurve aus Spannung, Taktfrequenz und Temperatur verstellen. Mit dem neuen Curve Shaper kann man die Kurve für verschiedene Taktschritte anpassen.

(Bild: AMD)

Speicherseitig kann man die DDR5-Module "on-the-fly" übertakten. Taktfrequenzen und Timings lassen sich im Windows-Betrieb per Ryzen-Master-Tool anpassen, ohne den PC neu starten und ins UEFI zu müssen. Der offizielle Support steigt von DDR5-5200 auf DDR5-5600.

Wer das Optimierungsprinzip auf die Spitze treiben möchte, kann verschiedene RAM-Profile für festgelegte Anwendungen und Spiele laden lassen, etwa nach Datendurchsatz oder Latenz optimiert. Auch kann man ein lascheres Profil für "zickige" Software auswählen.

Die Verbesserungen gehen von der Firmware aus. Ryzen 9000 nutzt grundsätzlich das gleiche I/O-Die mit den integrierten Speicher-Controllern wie die Ryzen 7000. Unter der Hand sagte man uns, dass diese Verbesserungen auch für Ryzen 7000 möglich wären. Aufgrund produktpolitischer Entscheidungen bleiben sie wahrscheinlich aber Ryzen-9000-exklusiv.

Immerhin: Wer ein bisherigen AM5-Mainboard mit 600er-Chipsatz verwendet und auf einen Ryzen 9000 aufrüstet, bekommt die Funktionen per BIOS-Update. Nur beim Zusammenspiel mit einer Ryzen-7000-CPU sind sie nicht dabei. Die neuen 800er-Chipsätze verwenden die gleichen Dies wie die 600er, kommen aber mit teils strikteren Anforderungen an die Mainboard-Hersteller.

Physisch geändert hat sich der Heatspreader und das Lot zwischen CPU-Dies sowie Heatspreader. Äußerlich ist das nicht erkennbar, im Inneren sorgt das aber für bessere Temperaturen: AMD spricht von 7 Grad Celsius weniger bei einem Testaufbau mit dem Ryzen 9 9950X und dem Vorgänger Ryzen 9 7950X. Im Umkehrschluss können Lüfter im PC für die gleichen Temperaturen langsamer drehen.

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